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Dionysischer Sarkophag

Ort, Datierung
Um 220/40 n. Chr. Im Jahr 1728 aus der Sammlung des Kardinals Albani erworben, der den Sarkophag ca. zehn Jahre zuvor aus dem Besitz der ebenfalls in Rom ansässigen Familie Pamphilj (Pamphili) angekauft hatte.
Material und Technik
Abmessungen
H: 63,0 cm, B: 173,0 cm, T: 64,0 cm
Inventarnummer
Hm 271
Sarkophag bedeutet wörtlich »Fleischfresser«. Seit dem 2. Jh. n. Chr. setzte sich in Rom die Sitte der Körperbestattung in reliefverzierten Steinsärgen gegenüber der Brandbestattung durch. Dieser Sarkophag hat die Form einer Wanne und erinnert mit den beiden Löwenprotomen an das Keltern von Wein. Damit ist die Thematik schon rein formal angezeigt. Bildlich ist die Welt des Weingottes Dionysos und seiner ausgelassenen Gefolgschaft auf den umlaufenden Reliefs und dem Deckel des Sarges, dessen Stirnseite anhand vorhandener Reste und im Vergleich mit anderen Exemplaren erschlossen werden kann, dargestellt. Während der jugendliche Gott nackt auf einer Tigerin reitet, tanzen und musizieren seine feierwütigen und liebestollen Begleiter um ihn herum. Halbnackte Mänaden spielen Flöte oder Trommel, angeheiterte Satyrn blasen die Syrinx oder schwirren umher und wollüstige Pane vergnügen sich. Insgesamt 29 Gefährten und zehn Tiere umschwärmen den Gott des Rausches und der Ekstase.
Auf römischen Sarkophagen ist der dionysische Thiasos das beliebteste Thema. Die Vorstellung, seine letzte Ruhstätte mit derart lebensbejahenden Bildern
zu schmücken und dem Gott des ekstatischen Seins zu huldigen, erscheint uns heute fremdartig, beinhaltet aber eine überaus sympathische Aussage des Auftraggebers und aufmunternde Botschaft an die Hinterbliebenen.
Dietrich Boschung, Jens M. Daehner, Kordelia Knoll, Joachim Raeder, Heike Richter, Friederike Sinn, Manfred G. Schmidt, Stephan F. Schröder und Christiane Vorster (Bearb.): Katalog der antiken Bildwerke IV. Römische Reliefs, Geräte und Inschriften, Best.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Skulpturensammlung, unter Mitarbeit von Jaime Curbera und Jean-Baptiste Yon, München 2018, 189–194, Nr. 55, Abb. 55,1-7 (Jens M. Daehner)
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