Das Talent des aus einer Handwerkerfamilie stammenden Dalou wurde von dem Bildhauer Jean- Baptiste Carpeaux entdeckt, der ihn förderte und seinen Eintritt in die Académie des Beaux Arts ermöglichte. Er wurde zu einem der herausragenden französischen Bildhauer der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war vor allem für seine Denkmäler berühmt, wie etwa den „Triumph der Republik“ (1879–1899) auf der Place de la Nation in Paris.
Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871 war Dalou 1874 für sein politisches Engagement in Abwesenheit zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden und verbrachte die nächsten Jahre im Exil in London. Infolge einer Amnestierung konnte er 1880 nach Paris zurückkehren und seine künstlerische Laufbahn wieder aufnehmen. 1883 beteiligte er sich erstmals am Pariser Salon und erzielte hier einen großen Erfolg, denn die Ausstellung wurde von der Kritik allgemein als „Salon de Dalou“ gefeiert. Er schuf mit seinen weiblichen Statuetten eine Vielzahl bezaubernder mythologischer und genrehafter Szenen und war zudem als Porträtist tätig.
Die Büste des „Pferdehändlers“ ist in ihrem Realismus an römischrepublikanischen Bildnissen orientiert und gibt den Porträtierten betont naturalistisch wieder. Dalou interessierte sich hier weniger für die Darstellung einer individuellen Person als für die Wiedergabe eines bestimmten Typs. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

1912 erworben bei der Gießerei A. A. Hébrard, Paris