Tanzender Faun
Vries, Adriaen de (um 1545-1626) - Bildhauer
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H: 48,5 cm, B: 13,0 cm, T: 19,5 cm
Museum
Inventarnummer
ZV 3205
Der nackte, mit einem Blätterkranz bekrönte Jüngling gehörte einst zu einer Gruppe. Die zweite Figur war eine sitzende Nymphe, die 1924 im Rahmen der Fürstenabfindung an den Familienverein Haus Wettin abgegeben wurde. Glücklicherweise ist eine komplette Version der Gruppe im Grünen Gewölbe erhalten geblieben. Bei dieser verfügt der Jüngling über ein kleines Schwänzchen am Rücken, wodurch er als Faun gekennzeichnet wird. Seine merkwürdig tänzelnde Pose erschließt sich aus der Komposition der beiden Figuren: Der Waldgott hält in seinem beschwingten Schritt inne und dreht sich mit seinem Oberkörper nach hinten, um auf die sitzende Nymphe zu blicken, der die obszöne Geste seiner rechten Hand gilt. Anders als bei der Gruppe im Grünen Gewölbe weist die Oberfläche des allein verbliebenen Fauns die für de Vries’ eigenhändige Werke charakteristische weiche, stellenweise beinahe skizzenhafte
Modellierung auf. Die komplizierte Pose, die sich von antiken Satyr-Statuen ableiten lässt, ist virtuos zu einer manieristischen figura serpentinata gesteigert,
während die Durcharbeitung der Muskulatur flüssig und lebendig erscheint. Adriaen de Vries war einer der begnadetsten Bronzeplastiker des späten 16. Jahrhunderts. Nach einer Ausbildung in den Niederlanden ging er nach Italien, wo er sich ab spätestens 1581 in der Werkstatt Giambolognas in Florenz aufhielt. Danach arbeitete er in Mailand und Turin sowie ab 1601 als Hofbildhauer von Kaiser Rudolf II. in Prag.
Modellierung auf. Die komplizierte Pose, die sich von antiken Satyr-Statuen ableiten lässt, ist virtuos zu einer manieristischen figura serpentinata gesteigert,
während die Durcharbeitung der Muskulatur flüssig und lebendig erscheint. Adriaen de Vries war einer der begnadetsten Bronzeplastiker des späten 16. Jahrhunderts. Nach einer Ausbildung in den Niederlanden ging er nach Italien, wo er sich ab spätestens 1581 in der Werkstatt Giambolognas in Florenz aufhielt. Danach arbeitete er in Mailand und Turin sowie ab 1601 als Hofbildhauer von Kaiser Rudolf II. in Prag.
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