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Kleine vierzehnjährige Tänzerin

Degas, Edgar (1834-1917) - Bildhauer
Ort, Datierung
um 1880 (Wachsskulptur)
Abmessungen
H: 103,0 cm, B: 37,0 cm, T: 35,0 cm
Inventarnummer
ZV 3680
Degas beschäftigte sich intensiv mit der Welt des Theaters und des Balletts. Dabei richtete er seine Aufmerksamkeit vor allem auf die jungen Tänzerinnen und ihre Bewegungen, die er vor, während und nach den Aufführungen und Proben beobachtete. Es entstanden viele Zeichnungen, Pastelle und Skulpturen, die sich dem Thema widmeten. Degas’ wohl berühmtestes plastisches Werk ist die „Vierzehnjährige Tänzerin“ – die einzige Skulptur, die er zu seinen Lebzeiten überhaupt öffentlich ausgestellt hat.
Die Tänzerin steht anmutig mit vorgestelltem rechten Bein und auswärts gedrehten Füßen in einer abwartenden Position. Sie hat ihre Arme hinter dem Rücken verschränkt, der Kopf ist in den Nacken gelegt und ihre Augen sind fast geschlossen. Sie ist nicht in der Bewegung erfasst, sondern während einer Tanzpause.
Durch ihren besonderen Realismus löste die Plastik bei ihrer einzigen Präsentation 1881 einen Skandal aus. Sie wurde zunächst als Wachsfigur mit realen Attributen wie etwa dem Tutu gezeigt, mit einer Perücke und Ballettschuhen. Aufsehen erregten zum einen die verwendeten Materialien, die man bisher nur aus Wachsfigurenkabinetten kannte und hier der Tänzerin einen in der Skulptur neuartigen Verismus verleihen. Zum anderen warfen einige Kritiker Degas vor, er habe seiner Tänzerin die gewöhnlichen Züge eines Arbeiterkindes gegeben, die als hässlich, vulgär und letztlich aufreizend empfunden wurden. Auf diese Weise brach Degas in zweierlei Hinsicht mit bestehenden Konventionen. Die Bronze ist einer von weltweit 29 bekannten Güssen, die ab 1921 postum ausgeführt wurden. Das Werk wurde 1926 von der Galerie Flechtheim, Düsseldorf/Berlin, auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden erworben.

Nach umfassender Restaurierung ist die "Kleine vierzehnjährige Tänzerin" seit August 2023 wieder im Albertinum zu sehen. Neben der Reinigung, Konservierung und Retusche von Fehlstellen wurde auch das Tutu erneuert. Das in den 1960er Jahren angefertigte Ballettröckchen bestand aus einem Kunstfasermaterial (in der DDR "Dederon" genannt), das sich allmähich zersetzte und zudem die darunterliegende Metalloberfläche schädigte. Der nun neu genähte Rock besteht aus einem Baumwollstoff, der eingefärbt wurde. Die neue Länge orientiert sich an Zeichnungen Degas' und fügt sich stimmig in das Gesamterscheinungsbild der Skulptur. (Autorin: Astrid Nielsen, 2023)



Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Keine Signatur. Rechteckige Gießermarke an der Außenseite des linken Oberschenkels: CIRE / PERDUE / IA HEBRARD; unter der Marke der einzelne Buchstabe: F
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