Carina Ari (1897–1970) war als Tänzerin und Choreografin eine der größten Ballettpersönlichkeiten Schwedens. Sie studierte zunächst Tanz an der Königlichen Schwedischen Ballettschule in Stockholm und ging 1919 nach Dänemark, um ihre Ausbildung bei Michael Fokine fortzusetzen. 1920 bis 1922 war sie eine der ersten Tänzerinnen des berühmten „Ballets Suédois“ in Paris, ihre anschließende Solokarriere führte sie durch ganz Europa. Sie heiratete den Besitzer der Spirituosenfirma „Bols“ und beendete 1939 ihre aktive Laufbahn. 1941 siedelte sie nach Buenos Aires über und war als Bildhauerin tätig. In den 1960er Jahren unterstützte sie großzügig den schwedischen Tanz mit Stipendien für junge Künstler und brachte testamentarisch ihr Millionenerbe in eine Stiftung ein, die ebenso wie die Carina Ari Bibliothek und Kunstsammlung auch heute noch vom Dansmuseet Stockholm verwaltet wird.
Der Bildhauer Ernesto de Fiori porträtierte in den 1920er Jahren viele Berühmtheiten in seinem Berliner Atelier, darunter die Schauspielerin Marlene Dietrich, den Boxer Jack Dempsey oder den Tenor Beniamino Gigli – ebenso Carina Ari, die sich 1922 während einer Tournee des „Schwedischen Balletts“ in Berlin aufhielt. Diese Arbeit brachte dem Künstler erstmals größeren Erfolg ein und zeigt die bewegte und spontane Modellierung der Oberfläche, die auch andere Porträts de Fioris kennzeichnet. Trotz der damit implizierten Lebhaftigkeit strahlt das Bildnis eine außerordentliche Ruhe aus und verleiht der schwedischen Primaballerina grazile Anmut und eine den Tanz charakterisierende, betont aufrechte Haltung. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

1981 erworben auf der Weihnachtsausstellung Kühl, Dresden (ehemals Sammlung Hans Dittmayer, Dresden)