Der Konstruktivist Hermann Glöckner blieb seinen künstlerischen Prinzipien gegen alle Kunstdoktrin in der DDR treu, wodurch ihm über einen langen Zeitraum eine offizielle Anerkennung versagt blieb. Die Verleihung des Nationalpreises der DDR III. Klasse bedeutete dann 1984 eine späte Würdigung, bestätigte aber auch die singuläre Stellung des Künstlers.
Einen hohen Wiedererkennungseffekt haben Hermann Glöckners „Faltungen“, die aus seinem „Tafelwerk“ der 1920er Jahre hervorgegangen sind. Sie sind mitunter derart komplex, dass die Ausgangsformen unklar erscheinen, wie etwa in der „Unteren Faltungszone vom Mast“. 1975 war Glöckner der Auftrag für eine abstrakte Außenplastik erteilt worden, die Errichtung seiner 15 Meter hohen „Faltungszone mit zwei Masten“ vor der Mensa der Technischen Universität Dresden erfolgte jedoch erst neun Jahre später, anlässlich des 35. Jahrestages des Bestehens der DDR. Das Besondere an Glöckners Skulptur ist die Tatsache, dass sie die erste konstruktivistische Monumentalplastik war, die im öffentlichen Stadtraum der DDR aufgestellt worden ist. Zunächst hatte Glöckner den Mast im kleinformatigen Modell entworfen. Er stellte den unteren Teil des Modells auch einzeln her, lackierte ihn wie hier in leuchtendem Rot und bewertete ihn als selbstständiges Werk. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

1990 erworben aus dem Nachlass des Künstlers