Rindenstoff für Maskenherstellung
uns nicht bekannt - Hersteller Rudolph, Karl Emil (1879-1960) - Sammler
Ort, Datierung
Papua Neuguinea, Neu Britannien [Neupommern], vor 1909
Material und Technik
Abmessungen
158 x 50 cm (gerahmt)
Inventarnummer
54385
Es handelt sich bei diesem Stück bemalten Rindenbaststoff um den Körperpart einer Maskenfigur, a sieng em. Bei diesen Figuren, die mythische Ahnen verkörperten, stand der Kopf vertikal zum walzenartigen Körper. Sie endeten in einem mit Federn dekorierten Schwanz, zusätzlich reichte eine Zierschnur mit beschnittenen gelben und weißen Kakadu-Federn vom Kinn bis zum Schwanzende. Masken wie diese traten bei den Tagtänzen der Baining auf. In der dualistischen Organisation der Baining gehören die Masken der am Tage stattfindenden Tänze zum weiblichen Teil der Bevölkerung. Männer jagen, fischen und sammeln Nahrung, die Frauen sind für die Fruchtbarkeit und den Anbau zuständig. Durch das Auftreten der Ahnen (in Form der von den Männern hergestellten Masken) auf dem als Mutterschoß wahrgenommenen Festplatz werden die Tätigkeiten der Frauen gewürdigt und ein neuer Lebenszyklus wird möglich. Zum Ende der Zeremonien wurde der Rindenbaststoff von den Masken gerissen und verteilt. Schon deshalb blieben Stücke wie dieses Körperstück in Sammlungen selten.
(MVL, Marion Melk-Koch)
(MVL, Marion Melk-Koch)
Kultureller Kontext
Baining (Erwerbung)
Reproduktion
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