Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 82680
Abmessungen
262 x 212 cm
Inventarnummer
82680
Dieses Paradetuch ist flächendeckend bestickt. Der elfenbeinfarbene Stickgrund ist nur an den Nahtstellen der sechs einzelnen Bahnen zu erkennen. Das Muster ist von großen, roten, mit Blattranken umgebenen Kreisen geprägt, die zum Teil mit speichenartigen Sternformen gefüllt sind. Dieses Muster wird im Usbekischen in Anlehnung an die großen Kreise als "oi paliak" bezeichnet, als "Mondhimmel", und ist für die nordöstliche Region und die Oasenstädte Taschkent und Pskent charakteristisch. Neben der Verwendung seidener Stickfäden wurden die hellroten Farbflächen dieser Arbeit mit Wollfäden gefertigt. Diese hellrote Wolle wurde von der Mitte bis in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts aus Indien importiert und findet sich gelegentlich in Suzanis aus dieser Zeit. Paliak-Suzanis können verschiedene Anordnungen von gefüllten und nicht gefüllten Kreisen zeigen. Neben der meist schmal belassenen Bordüre sind, wie hier zu sehen, auch Varianten mit breiter, von großen Kreisen gefüllter Bordüre bekannt. Diese beeindruckende Stickerei ist wohl der Oasenstadt Taschkent zuzuschreiben.
Aus der Sammlung von Gertrud Rennhard (1916-2010), Küsnacht am Zürichsee (CH), die dem Museum für Völkerkunde Dresden 2003 und 2005 einige Stücke ihrer Textilsammlung schenkte. Über 100 weitere Objekte kamen nachfolgend 2011 als Schenkung von Roland Steffan und Hans-Jörg Schwabl (Dresden) aus ihrem Nachlass in unsere Sammlungen. Darunter vor allem Teppiche, Kalamkar-Textilien, persische, osmanische und mittelasiatische Stickereien, Einschlagtücher, Wandbehänge, Tier-/Satteldecken und Bekleidung aus dem Kaukasus, der Türkei, dem Iran, aus Mittelasien sowie einzelne Stücke auch aus Pakistan und Indien, darunter einige Metall- und Holzarbeiten. Gertrud Rennhard war Sekretärin an der Schweizer Botschaft in Brasilien, Italien und im Iran. Sie unternahm viele Fernreisen und durch ihr großes ästhetisches und wissenschaftliches Interesse an Kunst und Kulturen entwickelte sie eine enorme Kennerschaft. Ihre Etrusker-Sammlung befindet sich in Poschiavo (CH) im Museo Poschiavino Palazzo De Bassus-Mengotti, die Iran-Sammlung (Keramik, Metall, Malerei) im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig. (Simone Jansen 2016)
Edvard Rtveladze: Collections of the Federal Republic of Germany, Taschkent 2019 (= The Cultural Legacy of Uzbekistan, 11), S. 370, 371
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