Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 61951
Ort, Datierung
Persien, Heriz-Gebiet, 19. Jh.
Abmessungen
453 x 326 cm
Inventarnummer
61951
Ein Stück, das 1978 in einem Dresdner Antiquitätengeschäft gekauft wurde. Vorbesitzer sind nicht bekannt, die Provenienz daher ungeklärt. Zu dieser Zeit konnten DDR-Bürger Kunstgüter, Antiquitäten und andere Waren gegen DDR-Mark staatlichen An- und Verkaufsstellen überlassen. Hochwertige Kunstgüter wurden von Staatsseite aussortiert, um gegen Devisen gewinnbringend das Land zu verlassen – darunter auch beschlagnahmte Sammlungen. Die als minderwertig eingestuften Gegenstände verblieben im DDR-internen Kunsthandel und wurden von Privatleuten, Sammlern, Antiquitätenhändlern und Museen wieder erworben. Private, nicht-staatliche Antiquitätengeschäfte wurden geduldet - z.T. mit Repressalien konfrontiert, z.T. enteignet oder beschlagnahmt. Von staatlicher Seite fanden verzogene, grob geknüpfte Textilien mit deutlichen Gebrauchsspuren keine Beachtung. Es ist somit eher unwahrscheinlich, dass es sich hier um ein Stück handelt, das unrechtmäßig in den DDR-Kunsthandel gelangt war – mit Sicherheit auszuschießen ist dies nicht.

Dieser große Teppich ist Teil der sog. Müllersammlung. Der Dresdner Maler Wilhelm Müller (1929-1999) trug mit Unterstützung einer Handvoll Dresdner Teppichenthusiasten im letzten Jahrzehnt vor der Wende 1989 über 200 bäuerlich-nomadische Knüpfarbeiten und Flachgewebe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts für das Museum zusammen. Vorwiegend Teppiche, Decken und Behältnisse aus Anatolien, Persien, dem Kaukasus und Mittelasien, die noch aus Vorkriegszeiten in DDR-Haushalten vorhanden waren und es galt, sie vor Missachtung, Zerstörung und dem Verkauf ins Ausland zu bewahren – aufgespürt in Sperrmüllcontainern, über Zeitungsannoncen oder im DDR-Kunsthandel. Durch Müllers Rat und Wirken tätigte das Museum Ankäufe, nahm Schenkungen an, auch aus privaten Sammlungen und Nachlässen. Stücke der sog. Müllersammlung zeigen die ganze Bandbreite vom verschlissenen Belegstück bis zum gut erhaltenen, musealen Sammlerstück. (Simone Jansen, 2022)
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