In der konfuzianischen hierarchischen Gesellschaft war sozialer Rang außerhalb der kaiserlichen Familie nicht vererbbar, sondern stets neu zu erwerben. Mit dem Beamtenwesen hat sich seit dem ausgehenden 14. Jh. eine Kultur von Zeichen und Symbolen entwickelt, die in Kleidung und Schmuck die erreichten zivilen und militärischen Ränge sichtbar machten. Die Kleiderordnungen wurden mehrfach modifiziert, zuletzt 1766 durch Kaiser Qianlong. Gestickte quadratische Textilbilder mit symbolhaften Tierdarstellungen, die auf Brust- und Rückenteil eines Mantels appliziert wurden, kennzeichneten ebenso wie unterschiedlich farbige Hutknöpfe und die aus einer buddhistischen Gebetskette abgeleiteten Beamtenketten (chaozhu) den erreichten Status des Trägers. Insgesamt wurden jeweils neun zivile und militärische Ränge unterschieden. Dieses Textilbild mit der Darstellung des Goldfasan (Jinji) kennzeichnet den 2. zivilen Rang. Es wurde 1966 von einem Dresdner angekauft, jedoch 65 Jahre zuvor, während der Zeit des Boxeraufstandes in China, erworben. (Petra Martin, 2019)