Gongxie (弓鞋 „bogenförmige Schuhe“, Schuhe für gebundenen Füße)
uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
a) 7,7 x 5,4 x 12,6 cm; b) 7,5 x 5,3 x 13,2 cm
Inventarnummer
77435 a, b
Das Schuhpaar für gebundene Füße ist dem Museum im Jahr 2004 geschenkt worden. Laut Auskunft der Schenker hatte es ein Vorfahr, der 1900 bis 1901 als Angehöriger der deutschen Schutztruppe an der Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstandes beteiligt war, von seinem China-Aufenthalt als Souvenir für die Familie mitgebracht.
Fast tausend Jahre lang praktizierte das Han-Volk in China das Abbinden von Mädchenfüßen, um diesen die „ideale“ Gestalt einer Lotus- oder Lilienblüte zu verleihen. Die schmerzhafte Prozedur der Fußdeformation entstand zunächst in Hofkreisen und wurde in anderen Gesellschaftsschichten nachgeahmt. Abgebundene Füße galten als Statussymbol. Die enorme Einschränkung der Bewegungsfreiheit band die Frauen ans Haus. Die „Lilienfüße (lianzu 蓮足)“ wurden mit aufwendig gearbeiteten Schuhen wie diesen geschmückt. Stickereien symbolischer Bedeutung - oder wie hier Beschriftungen - übermittelten die Wünsche der Hersteller. Zwar wurde bereits im 19. Jahrhundert das Füßeabbinden verboten, einige Familien bewahrten die Tradition jedoch bis in die 1930er Jahre. Die letzte Werkstatt, die Schuhe für „Lilienfüße“ herstellte, schloss 1999. (P. Martin, 2020)
Fast tausend Jahre lang praktizierte das Han-Volk in China das Abbinden von Mädchenfüßen, um diesen die „ideale“ Gestalt einer Lotus- oder Lilienblüte zu verleihen. Die schmerzhafte Prozedur der Fußdeformation entstand zunächst in Hofkreisen und wurde in anderen Gesellschaftsschichten nachgeahmt. Abgebundene Füße galten als Statussymbol. Die enorme Einschränkung der Bewegungsfreiheit band die Frauen ans Haus. Die „Lilienfüße (lianzu 蓮足)“ wurden mit aufwendig gearbeiteten Schuhen wie diesen geschmückt. Stickereien symbolischer Bedeutung - oder wie hier Beschriftungen - übermittelten die Wünsche der Hersteller. Zwar wurde bereits im 19. Jahrhundert das Füßeabbinden verboten, einige Familien bewahrten die Tradition jedoch bis in die 1930er Jahre. Die letzte Werkstatt, die Schuhe für „Lilienfüße“ herstellte, schloss 1999. (P. Martin, 2020)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: