Ein Paar Schuhe für Frauen mit gebundenen Füßen
uns nicht bekannt - Hersteller Ehlers, Otto Ehrenfried (1855-1895) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
11 x 19 cm
Inventarnummer
23235 a, b
Fast tausend Jahre lang praktizierten die Han-Völker in China das Abbinden von Mädchenfüßen, um diesen die „ideale“ Gestalt einer Lotus- oder Lilienblüte zu verleihen. Die schmerzhafte Prozedur der Fußdeformation entstand zunächst in Hofkreisen und wurde in anderen Gesellschaftsschichten nachgeahmt. Abgebundene Füße galten als Statussymbol. Die enorme Einschränkung der Bewegungsfreiheit band die Frauen ans Haus. Die „Lilienfüße“ wurden mit aufwendig gearbeiteten Seidenschuhen wie diesen geschmückt. Stickereien symbolischer Bedeutung übermittelten die Wünsche der Hersteller. Zwar wurde bereits im 19. Jahrhundert das Füßeabbinden verboten, einige Familien bewahrten die Tradition jedoch bis in die 1930er Jahre. Die letzte Werkstatt, die Schuhe für „Lilienfüße“ herstellte, schloss 1999.
Sammler dieser Schuhe war der Reiseschriftsteller Otto E. Ehlers, der 1892 in China weilte. Von den auf dieser Reise erworbenen Kulturzeugnissen nahm das Museum für Völkerkunde etwa 30 in seinen Bestand auf. (P. Martin, 2020)
Sammler dieser Schuhe war der Reiseschriftsteller Otto E. Ehlers, der 1892 in China weilte. Von den auf dieser Reise erworbenen Kulturzeugnissen nahm das Museum für Völkerkunde etwa 30 in seinen Bestand auf. (P. Martin, 2020)
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