Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 39970
Ort, Datierung
Südafrika, wohl 19. Jh.
Material und Technik
Abmessungen
41,2 x 7,6 x 3,0 cm
Inventarnummer
39970
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Dieser Holzlöffel lässt sich nicht ohne Weiteres auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zurückführen, da er im südlichen Afrika weit verbreitet ist und keine charakteristischen Muster und Komplexitäten aufweist. Möglicherweise stammt er von den berühmten Löffelschnitzern des südlichen Afrika, den Tsonga, die unterschiedlich komplexe Löffel wie die Objekte unter 49960 und 49933 a, b herstellten. Allerdings erinnern sein runder Schaft, die darüber befindliche kleine, abgerundete Spitze und das einfache Design an das visuelle Erbe der Nguni. Bei den Zulu, Tsonga und (nördlichen) Nguni hatten Holzlöffel einen hohen Wert und eine wichtige Bedeutung, da männliche Kinder, die über das nötige umcaka, also gute Kenntnisse im Umgang mit Holz, verfügten, Löffel schnitzten und sie ihren Eltern und Geschwistern als Geschenke überreichten. Die Löffel konnten verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden. Angesichts seiner kurzen Form war dieser Löffel wahrscheinlich für den Verzehr von Sauermilch gedacht, während längere Versionen wie das Objekt unter 39971 für die Hauptmahlzeit verwendet wurden."

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"This wooden spoon cannot be easily provenanced to a particular group of people due to its widespread distribution in southern Africa, and the absence of distinctive designs and complexities. It might be that the spoon was carved by the famous southern African spoon carvers, i.e., the Tsonga who carved spoons with various degrees of complexities like 49960 and 49933a, b. However, its circular shaft, the surmounting small, rounded apex, and simple design reflects the Nguni visual heritage. Among the Zulu, Tsonga and (Northern) Nguni people, wooden spoons had high values and significance given that male children, with the requisite umcaka, i.e., good knowledge of timber, carved spoons and presented them as gifts to their parents and siblings. By implication, the spoons could be offered as gifts, bought, or self-made for oneself. From its short shape, this spoon was probably intended to be used for eating curdled milk, while the longer versions like 39971 were used for the main meal."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der mutmaßliche Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
evtl. Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1923); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1923)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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