Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49944 a, b
Ort, Datierung
wohl südliches Afrika, vor 1897
Material und Technik
Abmessungen
a: 32,3 x 4,2 x 4,2 cm
Inventarnummer
49944 a, b
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Dieser Holzlöffel wurde von den Tsonga in Südafrika hergestellt, die im 19. und 20. Jahrhundert als die besten Holzschnitzer Südafrikas bekannt waren. Sie leben in Gebieten, die sich von der Santa-Lucia-Bucht an der nördlichen Küste von KwaZulu-Natal bis zum Sabie erstrecken, der durch Simbabwe und Mosambik fließt. Tsonga-Gruppen sind auch in den Bezirken Lydenburg, Soutpansberg und Waterberg in der Nordprovinz beheimatet, wo sie im Westen mit den Pedi und im Norden mit den Venda und Lobedu verstreut leben. Daher ist dieser Holzlöffel in den genannten Gebieten, aber auch darüber hinaus zu finden. Im Vergleich zu anderen geschnitzten Löffeln der Tsonga wie z. B. dem Objekt unter 49960 ist dieser Löffel sehr einfach gestaltet. Er wird lediglich beim Kochen verwendet. Bei den Zulu, Tsonga und (nördlichen) Nguni hatten Holzlöffel einen hohen Stellenwert und eine hohe Bedeutung, da männliche Kinder mit der erforderlichen Umcaka, d. h. guten Kenntnissen über Holz Löffel schnitzten und sie ihren Eltern und Geschwistern als Geschenk überreichten. Im Umkehrschluss konnten die Löffel verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

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"This wooden spoon was produced by the Tsonga people of South Africa, who in the 19th and 20th centuries, were the acclaimed best south African wood carvers, and who live in areas extending from St Lucia Bay on the northern KwaZulu Natal coast, up to the Sabie River, which flows through Zimbabwe and Mozambique. Tsonga groups also live in the Lydenburg, Soutpansberg, and Waterberg districts of the Northern Province, where they are interspersed with the Pedi in the west and the Venda and Lobedu in the north. Hence, this wood spoon can be found in the mentioned areas and beyond. Compared to other Tsonga carved spoons, e.g., 49960, this spoon is very simple in design. The spoon is simply used in cooking. Among the Zulu, Tsonga and (Northern) Nguni people, wooden spoons had high values and significance given that male children, with the requisite umcaka, i.e., good knowledge of timber, carved spoons and presented them as gifts to their parents and siblings. By implication, the spoons could be offered as gifts, bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der mutmaßliche Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
evtl. Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Reproduktion
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