Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Das Objekt ist ein Schnupftabakbehälter aus dem 19. Jahrhundert, der in Süd-, Ost- und Zentralafrika zu finden ist. In Südafrika wird er oft mit den Zulu in Verbindung gebracht (siehe The British Museum, 2023), während er in Ostafrika den Karo im Sudan, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo zugeschrieben wird (siehe Ettlin, 2021). Seine rohrartige Form ist an beiden Enden durch Lederabdeckungen verschlossen. Diese sind mit Lederbändern verbunden, die auch als Henkel dienen. Der normalerweise an der Behälterabdeckung befestigte, eigentliche Griff ist bei diesem Objekt kaputt und daher verknotet, wohingegen er im Objekt unter 60570 intakt ist. Dank der Henkel kann der Behälter an andere Objekte wie Gürtel oder Kopfstützen angehängt werden. Die Lederbänder sind bei diesem Behälter ein wichtiger Aspekt, der bei ähnlichen Behältern, deren Provenienz in anderen Museen wie dem British Museum nachgewiesen wurde, fehlt (siehe The British Museum, 2023). Als eher soziales Objekt konnte dieses Schnupftabakbehältnis verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

--

"The object is a 19th century snuff container found in south, east and central Africa. In south Africa, it is often associated with the Zulu (see The British Museum, 2023), while in east Africa, it is associated with the Karo people in Sudan, Uganda, and the Democratic Republic of Congo (see Ettlin, 2021). Its pipe-shape is closed on both ends by leather covers bonded by leather thongs that also function as a handle. The actual handle, which is usually attached to the container cover, is broken, and therefore knotted in this object, contrary to its intact situation in 60570. Via the handles, the container can be hung on other objects like belt, and head rest. The leather thongs are important aspects of this container that is absent in similar containers provenanced in other museums like The British Museum (see The British Museum, 2023). As a social object so to say, this snuff container could be offered as a gift, be bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)