Die vorgestellte Kanne steht auf einem hohen, vierkantigen Fuß. Der birnenförmige, gleichfalls vierkantige Körper geht in einen langen Hals über. Henkel und Ausguss sind sechskantig. Letzterer ist durch einen kleinen Steg mit dem Hals verbunden. Auf dem Henkelbogen sitzt eine kleine Öse, die wohl ursprünglich zur Montierung eines Henkels diente.
Diese Kannenform geht auf chinesische Vorbilder zurück, die sich wiederum aus persischen Metallobjekten ableiten, welche in der Tang-Zeit (618 - 906) über die Seidenstraßen nach China gelangt waren. Noch heute findet sich dieser Kannentypus als Wasserkanne in islamischen Ländern. Dieser Gefäßtyp wurde in Japan nicht sehr oft hergestellt, da man für das Exportporzellan meist europäische Kannenformen anfertigte.
(Aus: Ströber, Eva. „La maladie de porcelaine… Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung Augusts des Starken.“ Leipzig 2001, S.186.)

Fotoaufnahme gefördert durch das Department of Culture and Sports, Saga Prefectural Government, Japan