Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 60542
Abmessungen
119,0 x 3,1 x 2,2 cm
Inventarnummer
60542
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Bei diesem Objekt handelt es sich um einen seltenen Speertyp, der bei den ethnischen Gruppen der Shona und Tsonga in Mosambik, Simbabwe und Südafrika verbreitet ist. Er ist im Stil eines Zulu-Knobkierie-Schwertes bzw. -Messers geschnitzt. Genauer gesagt ähnelt das untere Ende einem Knobkierie, während der obere Teil durch eine zweiseitige Durchstechklinge gekennzeichnet ist. Der Speer ist aus geschnitztem Holz gefertigt und die eiserne Klinge wurde mit einem verflochtenen Gewinde aus einer Kupferlegierung verziert, das die geniale Kunstfertigkeit der Shona-Künstler zeigt. Er wurde als Insignie von Macht, Autorität und Status von Kriegern und politischen Machthabern dieser ethnischen Gruppen getragen, so beispielsweise vom letzten König von Gaza (heute Mosambik) Ngungunyane, auch bekannt als Gungunhana. Die Nutzung dieser Waffe als Objekt der Selbstverteidigung, der Jagd und des Krieges ermöglichte es, sie selbst herzustellen, sie zu verschenken oder zu kaufen."

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"This is a rare spear type, common among the Shona and Tsonga ethnic groups of Mozambique, Zimbabwe, and South Africa, and carved with a Zulu Knobkerrie sword or knife look. More specifically, the bottom-end of the looks like a Knobkerrie, while the topmost part is characterized by a two-sided piercing blade. It is made of carved wood, with an iron blade, decorated with an intertwined copper alloy thread that embodies the ingenious skill of Shona artists. It was carried by warriors and chieftains of these ethnic groups, like the last dynastic emperor of the Empire of Gaza (now Mozambique): Ngungunyane also known as Gungunhana as an insignia of power, authority and status. The necessity of this weapon as an object of self-defence, hunting and war, made it possible for it to be offered as a gift, be bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23"

Der Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1948); Museum Burg Mylau (1948 bis 1976); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1976)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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