Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49933 a, b
Ort, Datierung
wohl südliches Afrika, vor 1897
Material und Technik
Abmessungen
a: 42,3 x 7 x 2,4 cm, b: 49,8 x 7,6 x 2,9 cm
Inventarnummer
49933 a, b
Die Objekte waren Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung der Objekte sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Diese Löffel sind im südlichen Afrika weit verbreitet. Ihre Provenienz kann daher nicht ohne Weiteres einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zugeordnet werden. Da sie weder charakteristisch noch besonders komplex gestaltet sind, lässt sich ihre Herkunft schwer bestimmen. Wahrscheinlich wurden sie von den berühmten Löffelschnitzern des südlichen Afrika, den Tsonga, hergestellt, auf die auch verschiedene komplexe Löffel wie unter 49960 zurückgehen. Die Tsonga sind in vielen Regionen im Süden Afrikas beheimatet, von der nördlichen Küste KwaZulu-Natals über Simbabwe und Mosambik bis hin zu den Bezirken Lydenburg, Soutpansberg und Waterberg in der Nordprovinz, wo sie im Westen mit den Pedi und im Norden mit den Venda und Lobedu verstreut leben. Bei den Tsonga, Zulu und (nördlichen) Nguni hatten Holzlöffel einen hohen Stellenwert und eine hohe Bedeutung, da männliche Kinder mit der erforderlichen Umcaka, d. h. guten Kenntnissen über Holz Löffel schnitzten und sie als Geschenk an ihre Eltern und Geschwister überreichten. Im Umkehrschluss konnten die Löffel verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

--

"These spoons are widespread through southern Africa and therefore cannot be easily provenanced to a particular group of people. The absence of distinctive design or complexity also make their provenance difficult. Probably, they were carved by the famous southern African spoon carvers, i.e., the Tsonga who carved variant complex spoons like 49960. The Tsonga people are found in many southern African regions, extending from the northern KwaZulu Natal coast, through Zimbabwe and Mozambique, as well as in the Lydenburg, Soutpansberg, and Waterberg districts of the Northern Province, scattered among the Pedi in the west and the Venda and Lobedu in the north. Among the Tsonga, Zulu and (Northern) Nguni people, wooden spoons had high values and significance given that male children, with the requisite umcaka, i.e., good knowledge of timber, carved spoons and presented them as gifts to their parents and siblings. By implication, the spoons could be offered as gifts, bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der mutmaßliche Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
evtl. Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Hausrat

Limonenpresse

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Limonenpresse
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Museum für Völkerkunde Dresden

Faltfächer (ogi)

uns nicht bekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
Weitere interessante Objekte
Faltfächer (ogi)
uns nicht bekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
uns nicht bekannt

Hocker

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Hocker
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang