Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49943
Abmessungen
26,5 x 92,5 x 0,7 cm
Inventarnummer
49943
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Wie die Farben und Muster verraten, handelt es sich bei diesem Objekt um eine wunderschöne, mehrfarbige Handtasche aus Lesotho. Sie ist aus Leder hergestellt und mit Schnüren, einer Messingschnalle und Glasperlen versehen, die auf die braune Lederrückseite aufgenäht sind und sich dadurch hübsch hervorheben. Die Farben Rosa, Grün, Blau und Schwarz zählen zu den bevorzugten Farben der Menschen in Lesotho. Die Muster auf der Tasche sind von der typischen lokalen Flora inspiriert: Das spiralförmige Muster links erinnert an die Spiral-Aloe, das spiralförmige Muster rechts an den Zuckerbusch – eine Pflanzen- und eine Blumenart, die in Lesotho weit verbreitet sind –, und die rosafarbenen, diamantförmigen Muster auf den Perlenstreifen ganz links und ganz rechts an die Gewöhnliche Calla, die im südlichen Afrika in Lesotho und Swasiland heimisch ist. All dies unterstreicht, dass in bestimmten ethnischen Gruppen und geografischen Gebieten bestimmte Farben und Stile bevorzugt wurden. Im 19. und 20. Jahrhundert waren mit Perlen besetzte Objekte wie beispielsweise Kleidungsstücke und Schmuck bei den Zulu wichtige Identitätsmarker, die Schönheit, soziale Stellung, ethnische Zugehörigkeit und den Familienstand anzeigten. Diese Handtasche wurde von verheirateten Frauen getragen. Diese farbenfrohe Geldbörse kann verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

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"Betrayed by the colours, and pattern, this is a beautiful Lesotho Colourful Purse made of leather, strings, brass buckle, and glass beads, which are sewn to the brown leather backing and through that, handsomely emphasized. The pink, green, blue, and black colours are among the colours favoured by the Lesotho people. The patterns on the bag are suggestive of typical Lesotho flora: leftmost spiral pattern resembles spiral Aloe common in Lesotho; the rightmost spiral-like pattern is suggestive of the sugarbush – a common Lesotho flower; and the pink diamond-shaped patterns on the leftmost and rightmost bead stripes, are suggestive of Zantedeschia aethiopica which is native to southern Africa in Lesotho, and Swaziland. All these buttresses the fact that certain colours and styles were favoured by certain ethnic groups and geographic areas. From the 19th to 20th centuries, beaded objects, e.g., garments and jewelleries, constituted vital identity markers among the Zulu people indicating beauty, social position, ethnic affiliation, and marital status. This purse was carried by married women. This colourful purse could be offered as gifts, bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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