Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49951
Material und Technik
Abmessungen
97,0 x 5,1 x 5,1 cm
Inventarnummer
49951
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

Objektname: Iwisa (Zulu)
"Dieser Stock mit Schnupftabakbehälter wurde im Königreich Zululand (in der Kolonie Natal) hergestellt, ist aber auch in Mosambik, am Ostkap (frühere Regionen Transkei und Ciskei) und bei den Basotho in Lesotho zu finden. Im Königreich Zululand heißt dieses Objekt Iwisa und ist im Volksmund auch als Knobkerrie bekannt. Neben seiner ursprünglichen Verwendung als Swagger Stick oder Offiziersstock für zeremonielle Zwecke fand er als Schnupftabakbehälter besondere Verwendung. Mit anderen Worten: In seiner jetzigen Form wurde das Objekt als Swagger Stick zur öffentlichen Zurschaustellung, als Waffe und als Schnupftabakbehälter verwendet. Das schlichte Design des Stocks ohne feine Schnitzereien oder vielfältige komplexe Merkmale verrät, dass er nicht mit Adel und Prestige verbunden war. Der Stock erinnert in seiner Gestaltung an ein Blatt oder einen Pfeil, wahrscheinlich nach der südafrikanischen skeuomorphen Tradition, bei der eine Form eine andere imitiert. Die insgesamt pfeilähnliche Form des Stocks könnte seine Bedeutung für Macht, in diesem Fall wahrscheinlich die eines Kriegers (Jägers), noch verstärken. Der Deckel des Behälters, also die Spitze dieses Stocks, ist anders gestaltet als der Behälter selbst. Das könnte darauf hindeuten, dass er von einem anderen Behälter stammt, oder die Linien auf dem Deckel wurden anders gezogen, um einen Kontrast zu erzeugen, der die Motive auf beiden Behälterteilen betont.
Als eher soziales Objekt konnte dieses Schnupftabakbehältnis verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

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"This stalk with a snuff container, was produced in the Zulu kingdom (i.e., colony of Natal), but can also be found in Mozambique, Eastern Cape (previous Transkei and Ciskei regions), and among the Basotho, Lesotho. In the Zulu kingdom, this object is an Iwisa, popularly known as a Knobkerrie, which acquired a particular use as a snuff container in addition to its original used as swagger stick for ceremonial purposes. In other words, in its present form, the object was used as a swagger stick for public display, a weapon, and a snuff container. The stalk’s simple design, devoid of carvings and multiplicity of (complex) features , betrays the fact that it was not associated nobility and prestige. The stalk’s design bears the resemblance of a leaf or an arrow probably according to the south African skeuomorphic tradition where a form imitates another. The stalk’s overall arrow-like shape might further buttress its power significance, in this case, probably that of a warrior (hunter). The design on the container’s cover, i.e., the tip of this stalk, differs from that in the container itself. This might indicate that the cover is of a different container, or the lines were drawn on it difference to trigger a contrast then accentuates the designs on both container parts. As a social object so to say, this snuff container could be offered as a gift, be bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 1922/23)

Der Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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