Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49960
Ort, Datierung
Südafrika, wohl 19. Jh.
Abmessungen
79,5 x 18,3 x 12,5 cm
Inventarnummer
49960
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Dieser Holzlöffel wurde von den Tsonga in Südafrika hergestellt. Die Tsonga sind anerkannte südafrikanische Holzschnitzer, die sich bei der Herstellung von eleganten Löffelformen und -designs durch bemerkenswerte Techniken und ihren großen Einfallsreichtum auszeichnen. Viele Löffel der Tsonga sind anhand der Komplexität ihres Aufbaus, ihrer Form und ihrer Gestaltung erkennbar. Sie werden aus einem einzigen Holzstück geschnitzt. Beispiele sind hier der geflochtene Griff und die Halterung bzw. Befestigung, mit der der hier gezeigte Löffel einfach aufgehängt werden kann. Auch die ovale Löffelschale ist bemerkenswert, da sie im Zusammenspiel mit dem Griff eine starke Symmetrie der Stücke und Rundungen ausstrahlt.
Bei den Zulu, Tsonga und (nördlichen) Nguni hatten Holzlöffel einen hohen Stellenwert und eine hohe Bedeutung, da männliche Kinder mit der erforderlichen Umcaka, d. h. guten Kenntnissen über Holz Löffel schnitzten und sie ihren Eltern und Geschwistern als Geschenk überreichten. Im Umkehrschluss konnten die Löffel auch verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

--

"This wooden spoon was produced by the Tsonga people of South Africa. The Tsongas are acclaimed south African wood carvers with remarkable technique and great imagination in the production of elegant spoon forms and designs. Many Tsonga spoon designs are distinguished by their complex composition, forms and designs that are carved from a single wood, e.g., the weaved handle and the clasp or fastener that is it easy to hang the spoon on display here. The oval bowl of the spoon is also remarkable, as it resonates, in unity with the handle, a strong symmetry of pieces and roundedness.
Among the Zulu, Tsonga and (Northern) Nguni people, wooden spoons had high values and significance given that male children, with the requisite umcaka, i.e., good knowledge of timber, carved spoons and presented them as gifts to their parents and siblings. By implication, the spoons could be offered as gifts, bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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