Die Dreisteine im Riesengebirge
Carus, Carl Gustav (1789-1869) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
64 x 92,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2215 G
Das Gemälde der Dreisteine zeigt auf besondere Art die Verbindung zwischen der romantischen Landschaftsauffassung der beeindruckenden Weite und Leere mit dem naturwissenschaftlichen Interesse in der sachlichen, zeichnerischen Wiedergabe der Felsformationen. In der Ersten Beilage seiner "Neun Briefe über Landschaftsmalerei" von 1831 führt Carl Gustav Carus die Dreisteine als historische Zeugnisse der Erdgeschichte auf, als »Trümmer« oder »Urklippen« (ebd., S. 179), und erkennt in ihnen eine Art geologischer Physiognomie, die es zu deuten gilt. Der etwas spröde wissenschaftliche Blick gilt hier aber einer Betrachtung, in der das Konzept der Geschichtlichkeit auf die Natur übertragen wird. Carus vergleicht die Dreisteine auch »Ruinen von Thürmen« und schafft so eine Beziehung zu diesem romantischen Motiv, wie es Caspar David Friedrich in Form gotischer Kirchenruinen gemalt hatte und das auch Carus wiederholt aufgreift. Damit geht eine Vorstellung von Kontinuität einher, die sehr grundlegend auch für Carus’ Konzept der »Erdlebenbildkunst« ist. Carus war im August 1820 ins Riesengebirge gereist und folgte dabei den Spuren Friedrichs, der auf diesen Pfaden gewandert war und zahlreiche Motive dieser Reise in seinem Werk aufgegriffen hatte. Die "Dreisteine" gehen auf Zeichnungen von Carus zurück, die auf den 15. August 1820 datiert sind (Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.- Nr. C 1963-636). Für das Gemälde ändert Carus die Helligkeitswerte der Tiefenstaffelung mit dem dunklen Vordergrund, den hell ins Licht gerückten Felsen und den dahinter in tiefem Blau sich entfernenden Höhenzügen.
(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet links unten: CARVS 1826
Reproduktion
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