Die Gefechtsszene zeigt zwei bewaffnete Reiter, die als wild entschlossene Feinde aufeinander zustürmen. Links spannt ein türkischer Krieger seinen Bogen und zielt auf einen europäisch gekleideten Kavalleriesoldaten, der seine Pistole gezückt hat. Am Boden lagern Opfer des Gemetzels. Offensichtlich nimmt diese Darstellung Bezug auf den siegreichen Kampf gegen die türkischen Truppen bei der Schlacht vor Wien 1683, an der auch eine gewaltige sächsische Streitmacht unter Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen teilnahm Die osmanischen Verbände mussten vor der unerwarteten Übermacht Hals über Kopf fliehen und ließen dabei Waffen, Munition und ungezählte Reichtümer in ihrem riesigen Zeltlager zurück.
Diese Darstellung wie auch eine zweite als Pendant ist 1879 im Inventar des Kaminzimmers im Grünen Gewölbe als »von dem berühmten Krezschmer« bezeichnet. Gemeint ist Johann Joachim Kretzschmar, Hofbildhauer in Dresden. Die Reitergefechte gehörten einst zum reichen Kunstbesitz Heinrich Graf von Brühls (1700–1763), der seit 1746 unter König August III. von Polen neben zahlreichen anderen hohen Hofämtern das des Premierministers bekleidete. Fast sechs Jahre nach Brühls Tod gelangten 1769 verschiedene Kunstwerke aus dessen Nachlass in die noch existierende Kunstkammer oder aber unverzüglich ins Grüne Gewölbe.