Brettspielkassette mit 30 Spielsteinen
Fischer, Johann Georg (1587-1669?) - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 54,0 cm, B 54,5 cm, T 13,0 cm
Museum
Inventarnummer
VII 250
Johann Georg I. von Sachsen bekam den Brettspielkasten zum Namenstag 1655 von seinem Sohn, dem Kurprinzen, geschenkt. Das opulent ausgestattete Präsent gibt im aufgeklappten Zustand den Blick auf ein Trictrac-Spiel frei. Dazu gehören dreißig Spielsteine. 15 helle Steine sind mit den Porträts deutscher Könige und Kaiser ausgestattet, für die eine von Matthäus Merian d.Ä. radierte Folge von Medaillonbildern (veröffentlicht in Johann Gottliebs Historischer Cronica von 1642) vermutlich als Vorlage gedient hat. Die dunklen Steine zeigen die Bildnisse der ersten 15 römischen Kaiser von Cäsar bis Hadrian. Um die aus verschiedenen Hölzern filigran zusammengefügten Herrscherdarstellungen willkürlicher Interpretation zu entziehen, sind ihre Namen und Regierungszeiten auf den Rückseiten der Spielsteine winzig klein intarsiert.
Erst nachdem das Trictrac-Spiel und damit die Kassette wieder zusammengeklappt war, konnte das Schachbrett auf der Unterseite benutzt und vor allem eingehend betrachtet werden. Es gleicht im übertragenen Sinne einem botanischen "Lehrbuch" und präsentiert , in feinster Intarsientechnik ausgeführt, auf den dunklen Spielfeldern Pflanzen sowie auf den hellen Feldern verschiedenste Sorten Obst und Gemüse.
Auf der Schauseite der Kassette (Abb.) ist die Schlacht bei Zama (202 v. Chr.) dargestellt, in der Scipio Africanus als römischer Feldherr seinen Feind Hannibal besiegte. Die Szene geht auf eine Radierung Matthäus Merians d. Ä. nach Antonio Tempesta (um 1616) zurück. Auch die lateinische Inschrift, die unterhalb der aus farbigen, unterschiedlich dicken Harthölzern zusammengefügten Intarsie zu lesen ist, wurde dieser graphischen Vorlage entnommen. Auf einem Stein in der linken unteren Ecke hat der aus Eger stammende Johann Georg Fischer, der dieses Meisterwerk 1655 vollendete, seine Signatur hinterlassen.
Erst nachdem das Trictrac-Spiel und damit die Kassette wieder zusammengeklappt war, konnte das Schachbrett auf der Unterseite benutzt und vor allem eingehend betrachtet werden. Es gleicht im übertragenen Sinne einem botanischen "Lehrbuch" und präsentiert , in feinster Intarsientechnik ausgeführt, auf den dunklen Spielfeldern Pflanzen sowie auf den hellen Feldern verschiedenste Sorten Obst und Gemüse.
Auf der Schauseite der Kassette (Abb.) ist die Schlacht bei Zama (202 v. Chr.) dargestellt, in der Scipio Africanus als römischer Feldherr seinen Feind Hannibal besiegte. Die Szene geht auf eine Radierung Matthäus Merians d. Ä. nach Antonio Tempesta (um 1616) zurück. Auch die lateinische Inschrift, die unterhalb der aus farbigen, unterschiedlich dicken Harthölzern zusammengefügten Intarsie zu lesen ist, wurde dieser graphischen Vorlage entnommen. Auf einem Stein in der linken unteren Ecke hat der aus Eger stammende Johann Georg Fischer, der dieses Meisterwerk 1655 vollendete, seine Signatur hinterlassen.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert und datiert: Joh: Georg: Fischer fecit Anno 1655
Reproduktion
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