Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 111

Hellebardier mit Hund

Abmessungen
H 16,0 cm, B 7,5 cm, T 5,4 cm
Inventarnummer
VI 111
Bei der schon im Pretioseninventar von 1725 als „Schweizer“ aufgeführten Figur handelt es sich um einen Schweizer Gardisten. Der bärtige Soldat präsentiert sich in selbstbewusster Pose, begleitet von seinem Hund. Seine Tracht entspricht jener der Schweizer Gardisten am französischen Hof, an der man sich auch in Dresden orientierte.
Nachdem die 1656 von Johann Georg I. etablierte Schweizer Garde 1680 aus Sparsamkeitsgründen wieder abgeschafft wurde, bemühte sich August der Starke 1701 erneut, gebürtige Schweizer für ein Infanterieregiment und eine katholische Leibgarde des polnischen Hofstaates anzuwerben. Er folgte darin dem Vorbild des brandenburgisch-preußischen Hofes, wo Friedrich III. neue Maßstäbe setzte. Die traditionsreiche Leibwache, die 1505 von Papst Julius II. im Vatikan erstmals aufgestellt worden war, bildete einen wichtigen Bestandteil des Hofzeremoniells. Ihre Aufgabe bestand darin, die Mitglieder der königlichen Familie zu beschützen und bei Reisen oder festlichen Anlässen zu eskortieren sowie offiziellen Gästen ihrem Rang entsprechend die Aufwartung zu machen.
Die emailbemalte Vorderseite des für Arbeiten von Verbecq typischen Sockels kommentiert die Figur des Hellebardiers. Sie öffnet den Blick auf die Veranda eines herrschaftlichen Gebäudes, wo auf einem Tisch im Vordergrund ein ausgeleerter Geldsack liegt. Das über der Szene erscheinende Schriftband mit dem Sprichwort „Point d’argent, Point de Suisse“ (etwa zu übersetzen mit „Kein Geld, keine Ware“) spielt auf die Kostspieligkeit der repräsentativen Schweizer Garde an. Möglicherweise versteckt sich darin jedoch auch ein Seitenhieb auf die peinlichen Unternehmungen des Baron le Jay, der im Auftrag Augusts des Starken zur Rekrutierung von Schweizern entsandt worden war, die ihm zu diesem Zwecke anvertrauten Gelder jedoch allein seinem überaus aufwendigen Lebensstil opferte.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 39, Nr. 9
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Perlfigur
Weitere interessante Objekte
Henkelkanne mit dem Sieg Gideons über die Midianiter
Grünes Gewölbe
Grünes Gewölbe

Bacchus auf einem Fass

Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Bacchus auf einem Fass
Grünes Gewölbe
Zum Seitenanfang