Die Bekleidung des Mannes ist jenen Uniformröcken entlehnt, die sächsische Bürger und Bauern als Kriegsfreiwillige in der Zeit um 1710 bis 1725 trugen. Charakteristisch sind der fast bis zum Knie reichende Gehrock mit zahlreichen Knöpfen und die breiten Aufschläge an den Ärmeln. Hinzu kommt ein breitkrempiger Hut. In verfeinerter Ausführung und aus kostbaren Stoffen war diese Rockart auch in der eleganten höfischen Mode jener Zeit anzutreffen.
Im Vergleich zu zwei anderen Statuetten, die ebenfalls schreitende Männer im Gehrock zeigen (Inv.-Nr. VI 173 c, VI 186), wirkt diese relativ steif im Ausdruck, aber dessen ungeachtet ist die Figur stimmungsvoll interpretiert. Im Inventar wird der Mann als „Constabler“ bezeichnet. Damit ist ein Mann in militärischen Diensten gemeint. Er hält in der rechten Hand einen Zündstock. Versonnen schaut er auf die Innenseite seiner linken Hand herab. Ob sich dort einstmals eine winzige Pulverflasche befand? Das Inventar gibt dazu keine Nachricht. Erwähnenswert sind die gelben Knöpfe, die aus Glasflüssen bestehen, die man in ganz gleicher Ausführung auch bei der stilistisch recht ähnlichen Statuette eines Jägers findet (Inv.-Nr. VI 173 b)
(JK)