In stolzer Pose präsentiert sich die kleine Statuette eines Janitscharen auf einem Sockel von Bergkristall. In seiner erhobenen Rechten hält der Krieger einen Pusikan, der ein Ührlein birgt und von einem Halbmond bekrönt ist. Der Goldschmied Johann Christoph Neßler, der dem König diese reizvolle Pretiose verkaufte, schuf wahrscheinlich die Fassung des Sockels wie auch das winzige Beiwerk des Janitscharen. Der Elfenbeinschnitzer ist unbekannt, doch man geht von einem in Dresden tätigen Künstler aus. Die Entstehung der zierlichen Janitscharen-Statuette wird nicht zufällig gewesen sein. In Anlehnung an die Elite-Infanterie der Osmanen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stellte der König Janitscharenbataillone auf, die nicht an Kampfhandlungen beteiligt waren, sondern ausschließlich repräsentative Aufgaben zu erfüllen hatten. Prachtvolle Ausrüstungsgegenstände leibhaftiger Janitscharen haben sich in der Dresdner Rüstkammer erhalten.