Wurfmesser
uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Tschad
Material und Technik
Abmessungen
71 x 19,5 x 0,2 cm
Inventarnummer
59714
Das Wurfmesser kann den Sara im Tschad zugewiesen werden.
Einzigartig für Zentralafrika sind sogenannte Wurfmesser aus Eisen, die eine Länge bis zu 70 cm erreichen und mehrere Klingen aufweisen können. Aus Suda, Chad und nördlichen Teilen Kameruns stammen größere F-förmige Messer. Diese sind länglich und recht schmal. In den umliegenden Regionen des Kongo und des Kasai kommen kleinere Wurfmesser vor. Sie weisen einen dickeren, meist mit ungegerbtem Leder umfassten Griff auf. Ihre Klingen sind entweder Z,- oder Y-förmig geschwungen. Daher fallen diese Wurfmesser unter die Kategorie des sogenannten „geflügelten“ Typus. Zudem gibt es kleinformatige Messer, deren Klingen die Form eines Vogelkopfes aufweisen. Diese sind meist mit einer Scheide aus Holz überliefert.
Die Wurfmesser aus dem Norden wurden für die Jagd verwendet. Aus der Distanz geworfen dienten sie als Zusatz zu Pfeilen und Speeren. Die Messer aus dem Süden wurden im Nahkampf verwendet. Als prominente Embleme zählen sie zudem zu wichtigen Statussymbolen der Identität der verschiedenen Ethnien. Mit ihnen lässt sich Wohlstand, Prestige, Macht und Rang ausdrücken. Mit floralen Motiven reich verzierte Klingen zeugen von solch einem Gebrauch. (MVD, Eva Göttke, 07.10.2019)
Provenienz: unbekannte Herkunft, wahrscheinlich Fehlzuweisung nach Rückgabe aus der Sowjetunion
(SES, Tina Oppermann, 2021)
Einzigartig für Zentralafrika sind sogenannte Wurfmesser aus Eisen, die eine Länge bis zu 70 cm erreichen und mehrere Klingen aufweisen können. Aus Suda, Chad und nördlichen Teilen Kameruns stammen größere F-förmige Messer. Diese sind länglich und recht schmal. In den umliegenden Regionen des Kongo und des Kasai kommen kleinere Wurfmesser vor. Sie weisen einen dickeren, meist mit ungegerbtem Leder umfassten Griff auf. Ihre Klingen sind entweder Z,- oder Y-förmig geschwungen. Daher fallen diese Wurfmesser unter die Kategorie des sogenannten „geflügelten“ Typus. Zudem gibt es kleinformatige Messer, deren Klingen die Form eines Vogelkopfes aufweisen. Diese sind meist mit einer Scheide aus Holz überliefert.
Die Wurfmesser aus dem Norden wurden für die Jagd verwendet. Aus der Distanz geworfen dienten sie als Zusatz zu Pfeilen und Speeren. Die Messer aus dem Süden wurden im Nahkampf verwendet. Als prominente Embleme zählen sie zudem zu wichtigen Statussymbolen der Identität der verschiedenen Ethnien. Mit ihnen lässt sich Wohlstand, Prestige, Macht und Rang ausdrücken. Mit floralen Motiven reich verzierte Klingen zeugen von solch einem Gebrauch. (MVD, Eva Göttke, 07.10.2019)
Provenienz: unbekannte Herkunft, wahrscheinlich Fehlzuweisung nach Rückgabe aus der Sowjetunion
(SES, Tina Oppermann, 2021)
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