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Zwei Lehmfiguren "Hizihizii tsikpomugbe agbawo" (Gott der Pocken) in einem Tragegestell

uns nicht bekannt - Hersteller
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Laut ursprünglicher Beschreibung beim Erwerb als "Hizihizii tsikpomugbe agbawo" bezeichnet, wurden die beiden offenbar zusammengehörigen ungebrannten Lehmfiguren mit weißem Farbauftrag als "Gott der Pocken" dokumentiert. Sie wurden in einem aus Bambusrohr zusammengebauten Gestell eingeliefert. Vergleiche zu historischen Fotografien (Oskar Marx) lassen erkennen, dass diese Gestelle in unterschiedlichen Größen weitverbreitet waren, sie dienten als Tragegestelle der Frauen für alles, was auf dem Kopf transportiert werden konnte. Zumeist sieht man sie in Marktszenen jener Zeit. Die geografische Herkunft wurde auf der Karteikarte mit "Togo-Hinterland" verzeichnet. Neuere Informationen aus Togo und Benin gehen davon aus, dass es sich um zwei Legba (Mittlerfiguren zwischen den Menschen und der göttlichen Sphäre und in diesem speziellen Fall vermutlich zur Gottheit Sakpata) handelt. Vermutlich wurden sie nur zu Transportzwecken in dem Gestell befestigt, da eine ähnliche Vorrichtung vor Ort heute nicht mehr bekannt ist.

Der aus Rostock stammende Ernst Friedrich Gütschow (1869-1946) ließ sich 1902 in Dresden nieder, wo er nicht nur Generaldirektor des zweitgrößten Tabakunternehmens der Stadt (Jasmatzi AG) wurde, sondern auch begann, mit seinem Kapital eine breite Tätigkeit als Kunst- und Kulturmäzen zu entfalten. So schenkte er dem Museum für Völkerkunde Dresden 1910 neben der Sammlung aus Togo weitere Kulturobjekte aus verschiedenen Teilen Westafrikas, darunter auch aus Kamerun. Ein Großteil ist typische Marktware der damaligen Zeit, darunter frühes Kunsthandwerk und Textilien. Über die Provenienz des Sammlungsteils, der sich aus Objekten aus dem südlichen Teil der Kolonie „Togoland“ zusammensetzt, ist bis zum aktuellen Stand nur belegt, dass Gütschow sie in Dresden von einer bisher unbekannten Person ankaufte. Um die Transaktion an das Museum in die Wege zu leiten, bedurfte es jedoch einer besonderen Motivation: Erst durch die Inaussichtstellung des Sächsischen Albrechtsordens wurde er überzeugt, im Oktober 1910 eine Sammlung von 196 funktional exakt dokumentierten, zumeist Ritualobjekten zu erwerben und dem Museum als Geschenk anzubieten. Die Vermutung liegt nahe, dass ein ritueller Gegenstand mit derart exakter Funktionsbeschreibung weggegeben wurde, weil er für die möglicherweise konvertierten Besitzer ihren Wert verloren hatte. (Toni Hanel, Silvia Dolz)
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