Gedenkfigur Mutter und Kind
uns nicht bekannt - Hersteller Oertzen, Jasper Martin Otto von (1880-1948) - Sammler
Ort, Datierung
Kamerun, Nördliches Grasland, Region um Oku, vor 1910
Material und Technik
Abmessungen
99,0 x 34,0 x 25,0 cm,
Inventarnummer
28024
Auf dem im Nordwesten Kameruns gelegenen Hochland bildeten sich seit dem 17. Jahrhundert viele kleine Herrschaftszentren heraus, die in einem engen Handelsaustausch miteinander standen und dadurch begünstigt eine kulturelle Einheitlichkeit ausbildeten. Dennoch weisen deren Kunstformen in ihrer kreativen Vielfalt bei genauer Betrachtung feine, individuelle Unterschiede auf. Mit einiger Sicherheit kann die Figur aufgrund ihrer strengen Symmetrie, ihrer deutlichen Idealisierung und physiognomischen Stilelemente der Region von Oku in der Nordwest-Provinz zugewiesen werden. Die meisten menschlichen Skulpturen wurden als Gedenkfiguren für einen König, eine Königinmutter oder für Würdenträger hergestellt. Es könnte sich somit um eine Angehörige des Königshofes handeln, die einst namentlich bekannt war. Doch überall im Kameruner Grasland werden bis heute Mütter von Zwillingen sehr verehrt, da sie als vom Schöpfer besonders gesegnet gelten. Die einst zu einem solchen Anlass angefertigte Mutter-Kind-Figur symbolisiert den erworbenen hohen sozialen Status der Zwillingseltern. Darüber hinaus offenbart sie weit mehr, denn die Figur wurde mit auserwählter magischer Kraft assoziiert, welche Fruchtbarkeit, Mutterschaft, Wohlergehen und Wohlstand verhieß. (Silvia Dolz)
Bernd Arnold; Sieglinde Weidel: Kamerun : Die höfische Kunst des Graslandes; aus dem Staatlichen Museum für Völkerkunde Dresden, leipzig 1980, Seite 34, Abb. Taf. 6 (schwarz-weiss)
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