Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 62795
Ort, Datierung
evtl. West-/Zentralafrika
Material und Technik
Abmessungen
187,0 x 4,7 x 2,8 cm
Inventarnummer
62795
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Das Objekt ist eine hölzerne Nachbildung einer kunsthandwerklich gefertigten Stammeswaffe: des typischen Speers der Massai, die in weiten Teilen Kenias und in Nordtansania beheimatet sind, für die Löwenjagd. Ursprünglich hatte diese Art von Speer eine längliche, schwertähnliche Eisenklinge mit einem Mittelgrat in Längsrichtung, einen mit einer langen Eisenspitze versehenen Griff (am Ende) und einen kurzen Holzschaft, an dem die abnehmbare Klinge und Spitze befestigt waren. Bei dieser Nachbildung wurde die längliche eiserne Spitze am unteren Ende nicht herausgearbeitet. Das deutet darauf hin, dass es sich hierbei um eine weniger gefährliche Version dieser Stammesjagdwaffe für Kinder und Ilbarnot (Nachwuchskrieger) handeln könnte, denen die erforderlichen Fähigkeiten zur Löwenjagd noch fehlen und die sich daher allmählich auf den gefährlichen und bedeutsamen Übergangsritus vorbereiten müssen: die Löwenjagd, die Tapferkeit und persönlichen Erfolg bedeutet. Es könnte sich bei der hölzernen Nachbildung aber auch um ein facettenreiches Souvenir handeln, das einer Waffe nachempfunden ist, aber auch als Gehstock dienen kann, etwa für alte Krieger. Bei dieser Funktion würde sich die längliche Eisenspitze am Ende der Schnitzarbeit erübrigen."

--

"The object is a wooden replica of a tribal art weapon: the lion hunting spear typical of the Maasai found in most parts of Kenya and the northern part of Tanzania. The Maasai lion spear originally has an elongated sword-like iron blade with medial ridge along its length, a butt(om) formed with a lengthy iron spike, and a short wooden shaft attaches the removable blade and spike. In this replica, the lengthy iron spike at the bottom is not carved out. This suggests that the wooden replica might be a less harmful version of the tribal hunting weapon for children and the Ilbarnot (junior warriors), who lack the requisite lion hunting skills and need to gradually prepare themselves for the dangerous and significant rite of passage: lion hunting, signifying bravery and personal achievement. Alternatively, the wooden replica might also be a multi-faceted souvenir created to represent a weapon that could be used as a walking stick, probably by old warriors. The walking stick function would render the lengthy iron spike at the butt of the carving unnecessary."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der Sammler und die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher ungeklärt.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
unbekannte Herkunft; Museum Burg Mylau (? bis 1976); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1976)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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