Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 60531
Abmessungen
2,3 x 6,1 x 65,0 cm
Inventarnummer
60531
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Bei diesem Objekt handelt es sich um einen Plattstab, der von einer kleinen, einfachen Laute/Gitarre stammt, die unter anderem als Zeze bekannt ist, aber auch unter Xenonymen wie tzetze, dzendze Lokanga, jejy voatavo (in Madagaskar), dzendzé ya shitsuva (in Mayotte), Voatavo und Lokango Voatavo. Das Instrument ist selten und unter Musikern unpopulär, was auf die Umstände in Verbindung mit seiner Herkunft zurückzuführen ist. Vermutlich stammt die Zeze ursprünglich aus Südostasien, wo sie im ersten Jahrtausend nach Christus entstand. Im 19. Jahrhundert gelangte sie über Handelsrouten nach Ost- und Zentralafrika. Nach dem Ende der Handelsbeziehungen zwischen Südostasien und Ost- und Zentralafrika kamen keine weiteren Exemplare des Instruments auf den Kontinent. Seither nimmt seine Zahl allmählich ab. Wahrscheinlich waren die Menschen wenig motiviert, es selbst vor Ort herzustellen, weil es sich um ein exotisches Instrument handelte. Im Vergleich zur Zeze unter Nr. 60532 sind einige Merkmale des Instruments wie beispielsweise die Kalebasse, die als Resonanzraum diente, sowie der Kopf des Instruments, an dem die Saiten befestigt und gestimmt wurden, im Laufe der Zeit durch Alter und Handhabung verloren gegangen. Auch wenn die Verzierung teilweise nicht mehr erkennbar ist, scheint der Stab von den Kwere und Zaramo in Tansania zu stammen. In seiner vollständigen und funktionalen Form ist an dem Stab eine Kalebasse befestigt, die als Resonanzraum für den musikalischen Klang dient. Die Saiten aus Fasern verlaufen hinter der Kalebasse und die geschnitzten Querzapfen auf dem Plattstab dienen als Bünde."

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"The object is a flatbar from the small primitive lute/guitar known as Zeze, among other names. Xenonyms of Zeze include tzetze, dzendze Lokanga, jejy voatavo (in Madagascar), dzendzé ya shitsuva (in Mayotte), Voatavo, and Lokango Voatavo. It is a rare and unpopular among musicians, due circumstances surrounding its origin. Probatly the Zeze originated in Southeast Asia during the first millennium a.d., came to East and Central Africa during the nineteenth century via trade routes. When the trade between Southeast Asia and East and Central Africa ended, the instrument was no longer brought to the continent, then the number started gradually decreasing. The people felt probably felt less motivated to produce it locally because it was an exotic instrument. In comparison to the Zeze in 60532, some features of the instrument e.g., the gourd functioning as a resonating chamber as well as the instrument’s head where the strings are tied and their individual pitch is adjusted, have been lost over time due to age and handling. The design has been partially erased, but still suggests that the bar originates from the Kwere and Zaramo people in Tanzania. In its complete and functional form, a gourd functioning as a resonating chamber for the musical sound is attached to the bar; the strings made of fibre are passed behind the gourd, and the three peg-like carvings on the flat bar function as frets."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der Sammler und die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher ungeklärt.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
unbekannte Herkunft; Museum Burg Mylau (? bis 1976); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1976)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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