Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 60532
Abmessungen
17,1 x 68,7 x 18,8 cm
Inventarnummer
60532
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Bei diesem Objekt handelt es sich um eine kleine, einfache Laute/Gitarre, die in Ost-, Süd- und Zentralafrika sowie auf benachbarten Inseln wie Madagaskar und Mayotte verbreitet ist. Sie ist allgemein unter der Bezeichnung Zeze bekannt, aber auch unter Xenonymen wie tzetze, dzendze Lokanga, jejy voatavo (in Madagaskar), dzendzé ya shitsuva (in Mayotte), Voatavo und Lokango Voatavo (siehe De Bruin, 2005). Die Laute kann in verschiedensten Positionen gespielt werden (The Met, 2020-2022) und weist sowohl inter- als auch intrakulturell eine enorme Vielfalt an Längenskalen und Gestaltungsvarianten auf. Einige Zeze werden mit gitarrenähnlichen Köpfen und Stimmwirbeln hergestellt, die extern geschnitzt und in die Anspitzung am Ende eingesetzt werden, während andere keine Stimmwirbel haben. Das hier gezeigte Objekt ist so gestaltet, wie es bei den Kwere und Zaramo in Tansania üblich ist. Die Laute ist selten und unter Musikern unpopulär (siehe De Bruin, 2005), was auf die Umstände in Verbindung mit ihrer Herkunft zurückzuführen ist. Laut The Met (2020-2022) stammt die Zeze ursprünglich aus Südostasien, wo sie im ersten Jahrtausend nach Christus entstand. Im 19. Jahrhundert gelangte sie über Handelsrouten nach Ost- und Zentralafrika. Nach dem Ende der Handelsbeziehungen zwischen Südostasien und Ost- und Zentralafrika kamen keine weiteren Exemplare des Instruments auf den Kontinent. Seither nimmt seine Zahl allmählich ab. Wahrscheinlich waren die Menschen wenig motiviert, es selbst vor Ort herzustellen, weil es sich um ein "exotisches" Instrument handelte."

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"The object is a small primitive lute/guitar found in east, south and central Africa as well as neighbouring islands, e.g., Madagascar and Mayotte. The lute is commonly known as Zeze, as well as by xenonyms such as tzetze, dzendze Lokanga, jejy voatavo (in Madagascar), dzendzé ya shitsuva (in Mayotte), Voatavo, and Lokango Voatavo (see De Bruin, 2005). The lute has a huge variation in playing positions (The Met, 2020-2022), length scale, designs, inter and intra-culturally. Some Zeze are produced with guitar-like heads and turning pegs, which are externally carved and inserted into the sharpening at the end, while others do not have tuning pegs. The design in the object displayed here is common among the Kwere and Zaramo in Tanzania. The lute is rare and unpopular among musicians (see De Bruin, 2005), due circumstances surrounding its origin. According to The Met (2020-2022), Zeze originated in Southeast Asia during the first millennium a.d., came to East and Central Africa during the nineteenth century via trade routes. When the trade between Southeast Asia and East and Central Africa ended, the instrument was no longer brought to the continent, then the number started gradually decreasing. The people felt probably felt less motivated to produce it locally because it was an exotic instrument."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der Sammler und die genauen Erwerbsumstände bleiben bisher ungeklärt.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
unbekannte Herkunft; Museum Burg Mylau (? bis 1976); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1976)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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