Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 23916
Ort, Datierung
Tansania, wohl spätes 19. Jh.
Abmessungen
46 x 16 x 6,5 cm
Inventarnummer
23916
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

"Bei dem Objekt handelt es sich um eine Kalebassen-Wasserpfeife des Gogo/Gongwe-Volkes in der Dodoma Region in Zentraltansania, die aus dem späten 19. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert stammt. Es gibt zwar Kürbisgewächse, deren Früchte von Natur aus die Form des für diese Pfeife verwendeten Kürbisses haben, werden manchmal Kürbisse in ihre heutige Form gebracht, damit sie den Pfeifenstiel besser aufnehmen und um den Pfeifenstiel zu stützen. Im Allgemeinen wird die Außenseite des Kürbisses leicht mit Feuer verbrannt, um sie zu härten. Seine Form und die Seile aus Tierhaut erhöhen die Tragbarkeit des gesamten Pfeifensystems. Das Kupfer, das an den Schnüren der Pfeife befestigt ist, dient Schönheits- und Identitätsfunktionen (d. h. Statusmarkierung). Obwohl Kürbis-Rauchwasserpfeifen auch zur Dekoration hergestellt wurden, wurden sie in den meisten Fällen von Generation zu Generation innerhalb einer Familie weitergegeben."

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"The object is a gourd smoking water pipe of the Gogo/Gongwe people in the Dodoma Region of central Tanzania, which dates to the late 19 th century and early 20 th century. Though there are gourd plant whose fruits naturally take the shape of the gourd used for this pipe, sometimes, fresh gourds are trained to its current shape, which makes it easier for it to receive and support the pipe stem. Generally, the gourd’s outside is lightly scorched with fire to harden it. Its shape and the ropes made of animal skin enhances the portability of the entire pipe system. The copper attached to the strings on the pipe perform beauty and identity (i.e., status-marking) functions. Though gourd smoking water pipes were also made for decoration, in most cases, they were used and passed down from generation to generations within a family."

(Michael Angitso, 2022/23)

Es ist davon auszugehen, dass der Sammler Hans-Hermann Schweinitz dieses Objekt von der „Peterswerft-Expedition“ zum Viktoriasee (März 1892 bis Oktober 1892) in der damaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ mitbrachte. Im Rahmen dieser Expedition ist Schweinitz im Juni 1892 als Offizier am Angriff gegen den Sultan Sike bei Tabora beteiligt.
Im Eingangsdokument des Museums für Völkerkunde Dresden ist das Objekt als "Wasserpfeife eines Unyamwesi-Trägers" verzeichnet. Möglich ist, dass die Wasserpfeife von einem an dieser Expedition beteiligten Träger stammt oder von einem im Dienste der Kolonialmacht tätigen afrikanischen Soldaten. Ebenso ist es möglich, dass Schweinitz im Rahmen des Angriffs der deutschen Kolonialmacht gegen den Sultan Sike an das Objekt gelangte. Die genauen Erwerbsumstände bleiben ungeklärt.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
Hans Hermann von Schweinitz, Dresden (wohl 1892 gesammelt, bis 1893); Museum für Völkerkunde Dresden (1893 bis 1912); Verein für Naturkunde zu Reichenbach im Vogtland (1912 bis 1948); Museum Burg Mylau (1948 bis 1976); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1976)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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