Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 18127 a,10
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
8,3 x 8,3 cm
Inventarnummer
18127 a,10
Die Geschichte der Puppenspielerfamilie Ritscher lässt sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen. Der Theatergehilfe Ernst Ritscher (1853-1943) heiratete in die früheste Puppenspielerfamilie Sachsens, Listner-Lippold, ein. Sein ältester Sohn Max (1877-1966) machte sich 1905 mit einer eigenen Bühne selbständig. In dieser verwendet er im Nachspiel neben einem Theatrum mundi und Varieté-Figuren auch eine Laterna Magica. Besonders während des Ersten Weltkrieges kam er in den sächsischen Dörfern so dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung entgegen. Von seinem Schwager, dem Rezitator, Zauberkünstler, Mentalmagier und Schausteller Alfred Schiffel ("Rodera") erwarb er Bildserien der Dresdner Firma Unger & Hoffmann ("Projection für alle") zum Ersten Weltkrieg. Diese wurden dem Publikum mit Erklärungen, die er teils den von den Firmen mitgelieferten Heften entnahm, vorgeführt. Neben der originalen Laterna Magica und den Bilderserien sind auch ein handgeschriebenes Bilderverzeichnis und die Hefte mit den Streichungen der Vortragenden erhalten geblieben.

Text des Beiheftes: "Auch Frankreich schloß sich der russischen Mobilisierung gegen Deutschland an, zwei gewaltige Fronten richteten sich gegen uns. Und immer enthusiasmierter wurde das deutsche Volk, überall, so weit die deutsche Zunge klingt, ertönten die patriotischen Schutz- und Trutzlieder.
Als erster Mobilmachungstag war der 2. August 1914, ein Sonntag, angesetzt worden, und freudig strömten die gedienten Soldaten herbei, ging es doch diesmal nicht nur gegen den Erbfeind, sondern gegen das gewaltige russische Reich, daß mit seinem Panslawismus wie ein Alb auf Europa lastete und danch strebt, die Herrschaft über Europa zu erlangen.
Joachim Castan: Max Skladanowsky oder der Beginn einer deutschen Filmgeschichte, Stuttgart 1995 (= Osnabrück, Universität, Dissertation 1999), S. 114-115
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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