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Johann Bückler, genannt Schinderhannes, Räuberhauptmann am Rhein und Main. Grosses mechanisches Theater

Bonneschky, Auguste (1827-1892) - Marionettenspieler Thallwitz, Emil <Firma> (1876-?) - Druckerei Schinderhannes (1783-1803) - Bezugsperson
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
40,0 x 24,1 cm
Inventarnummer
C 7267
Sammlung Prof. Dr. Kollmann, Leipzig.

Das wichtigste Werbemedium der traditionellen Marionettenspieler war seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Theaterzettel. Dieser wurde nicht nur als Plakat aufgehängt, sondern auch durch den Theatergehilfen, der das Amt des Zettelträgers versah, an die Haushalte verteilt. Um 1900 waren tausend Zettel preiswerter als eine kleine Annonce in der lokalen Tageszeitung. Die persönliche Übergabe steigerte die Wirkung noch. Am Ende des Gastspiels wurden die Zettel wieder eingesammelt und für den Einsatz am nächsten Ort sortiert, teilweise sogar repariert. In den Großstädten wurden manchmal auch neue Zettel nur für einen Veranstaltungsort gedruckt. Durch Wegschneiden der Ortsangabe konnten auch diese Zettel weiterverwendet werden.

Constantin Bonneschky (1806-1841) aus Dresden erlernte die Kunst des Marionettenspiels bei Thiemer und Lorgie, bevor er sich um 1829 selbständig machte. Nachdem er freiwillig aus dem Leben geschieden war, setzte seine Witwe Wilhelmine, geb. Süptitz (1808-1885), das Geschäft mit ihrem Sohn Guido fort, der allerdings bereits 1864 starb. Da es mit der Schwiegertochter Auguste, geb. Müller (1827-1892), wiederholt Streit gab, wurde das Familientheater 1873 verkauft und Auguste Bonneschky musste, um für sich und ihre Töchter den Unterhalt zu gewährleisten, ein Theater der Familie Möbius erwerben. Die beiden Töchter Fanny und Franziska verheirateten sich mit Albert und Bruno Wünsch.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
A. verw. Bonneschky Druck von Emil Thallwitz in Döbeln

Sammlung Prof. Dr. Kollmann, Leipzig.

Der Arzt und Universitätsprofessor Dr. Arthur Kollmann (1858-1941) war seit seiner frühesten Jugend ein Liebhaber des Puppenspiels, insbesondere des sächsischen Marionettentheaters. Bereits als Student nahm er Kontakt zu den beiden Leipziger Theaterprinzipalen und Halbbrüdern Carl und Paul Kapphahn auf, die ihn in die Puppenspielerszene einführten. Kollmann pflegte mit vielen Puppenspielern Kontakte, einige von ihnen wurden seine Freunde. Er half ihnen in Notzeiten und trug im Laufe der Zeit nicht nur eine große Puppentheatersammlung zusammen, sondern auch ein enormes Wissen. Als er sich 1906 in Leipzig eine eigene Stadtvilla errichten ließ, war eine Etage für seine Puppentheater- und seine Zauberkunstsammlung vorbehalten. 1912 und 1913 erwarb er zwei vollständige Marionettenbühnen, mit denen er in Leipzig öffentliche Vorstellungen geben ließ. 1914 kamen zwei weitere Bühnen hinzu, die direkt für eine museale Präsentation bestimmt waren. 1927 schenkte er seine Sammlung der Stadt Leipzig. Sie wurde in der Europa-Abteilung des Völkerkundemuseums im neuerrichteten Grassi-Museum aufgestellt. Zugleich wurden hier bis zur Zerstörung des Museumsgebäudes 1943 regelmäßig öffentliche Aufführungen gegeben. Durch die Luftangriffe auf Leipzig gab es Verluste, die meisten Objekte aber blieben erhalten. Nach 1945 wurde Kollmanns Sammlung aber nicht mehr gezeigt. Im Rahmen der Profilierung der Museen der DDR erfolgte ab 1972 die Überführung der Exponate in die Puppentheatersammlung. Sie wurde hier mit der Sammlung Link vereinigt, die einst in enger Beziehung zu Kollmanns Sammlung entstanden war.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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