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Bildnis Josephine Freifrau Zobel von Giebelstadt

Rayski, Ferdinand von (1806-1890) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
126,5 x 96,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2242 Y
Während seiner Zeit in Franken 1837-38 knüpfte der Maler auch Kontakte zu der traditionsreichen Familie Zobel von Giebelstadt. Die Dargestellte war eine geb. Freiin Speth von Zwiefalten und heiratete mit 21 Jahren den Erb-Unterkämmerer, großherzoglich- toskanischen Kammerherrn, Herrn auf Darstadt, Messelhausen und Sailtheim, Edwin Friedrieh Freiherr Zobel von Giebelstadt zu Darstadt (1796-1864). Die Zobels scheinen wie viele andere fränkische Adelsfamilien von der Porträtkunst Rayskis begeistert gewesen zu sein. Bis heute sind für diesen Teil der Familie vier Bildnisse bekannt; neben Edwin und dessen Onkel Friedrich Karl verewigte Rayski Josephine in zwei Kniestücken, von denen sich das eine zusammen mit dem Bildnis ihres Ehemannes Edwin im Mainfränkischen Museum in Würzburg befindet. Josephine Zobel von Giebelstadt (1808-1900) steht vor neutralem, dunkelbraunem Grund und ist in eine dunkel rote, reich mit glänzenden Taftschleifen besetzte Samtrobe gehüllt. Die unterschiedliche Beschaffenheit der kostbaren Stoffe ist mit sichtlichem Behagen und malerischer Bravour erfasst. Die Linke auf eine Stelle in dem neben ihr liegenden Notenbuch gelegt, scheint die Freifrau eben den Gesang oder das Studium der Noten unterbrochen und den Kopf nach rechts gewendet zu haben, was die mitschwingenden Stocklocken und die bewegten Schleifenbänder des Kleides suggerieren. Doch ist die Inszenierung zu feierlich, um tatsachlich als spontane Handlung begriffen zu werden. Vielmehr scheint Rayski beabsichtigt zu haben, die barock anmutende Gegenwendung von Kopf und Körper mit einem narrativen Element zu begründen. Die Abwendung vom Betrachter könnte auch damit erklärt werden, dass das Porträt als Pendant zu dem des Ehemanns Edwin geschaffen wurde, das in Komposition, Farbgebung und Maßen dem der Josephine sehr ähnlich ist. Das Einfügen von Liebhabereien der Dargestellten - hier von Notenblättern, die auf eine Vorliebe für Musik schließen lassen - ist besonders für die fränkischen Rayski-Porträts charakteristisch. Auffällig ist der extrem helle Teint der Freifrau – ein Schönheitsideal, das durch die geschlitzten, mit transparenter Gaze besetzten Ärmel vordem dunklen Grund augenfällig betont wird. Zusammen mit der eleganten, einem Dreieck einbeschriebenen Figur, der Untersicht und den bewegten Partien des aufwendigen Kleides wird der Dargestellten eine Aura von Anmut und Grazie verliehen.
(Michaela Motz: 2006)
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