Schenkung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen. – Das Puppentheater des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen wurde 1961 von Herbert Ritscher (1920-1970) als Marionettenbühne des Sorbischen Volkstheaters gegründet und 1963 in den Verband des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters übernommen. Es ist die einzige dauerhaft mehrsprachige Puppenbühne Deutschlands. Neben Aufführungen in deutscher Sprache werden auch solche in Nieder- und Obersorbisch gegeben. Wurde Anfangs nur mit Marionetten gespielt, so finden heute alle Arten des modernen Puppentheaters Verwendung. Die Bühne ist seit 2003 stationär im Burgtheater auf der Ortenburg untergebracht und gastiert außerdem in der ganzen Lausitz. Das Ensemble besteht aus sechs Puppenspielern unter künstlerischer Leitung von Therese Thomaschke. – Die Inszenierung „Die Zauberflöte“ des Bautzener Puppentheaters richtete sich gleichermaßen an ein jugendliches und erwachsenes Publikum. Die Spieler waren während der Aufführung teils zu sehen und kommentierten das Geschehen auf der Bühne. Für die Ausstattung zeichnete der Bühnenbilder Eberhard Keienburg verantwortlich, der von 1974 bis 2001 Erster Bühnenbildner und Ausstattungsleiter des Deutschen Theaters in Berlin war und zuvor u. a. am Berliner Ensemble und am Hans-Otto-Theater in Potsdam gearbeitet hatte. Bereits in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich 1961 mit der „Zauberflöte“. In seiner Bautzener Ausstattung verzichtete Keienburg weitgehend auf komplizierte Mechaniken. Stattdessen fertigte er die gewöhnlich nur einseitig bemalten Figuren meist in mehreren Körperhaltungen an. Besonderen Wert legte er auf die Bühne aus transluzentem Kunststoff, die durch Scheinwerfer und integrierte LEDs in die verschiedensten Lichtstimmungen getaucht werden konnte.