Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
105 x 129 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2242 K
Rayski war ein passionierter Jäger - eine Leidenschaft, die er mit seinen Gastgebern teilte und die zu zahlreichen Gemälden führte, die mit dem Sujet der Jagd verbunden sind. Dazu zählen nicht nur Erinnerungsbilder an Jagdgesellschaften sowie großformatige Jägerporträts, sondern auch Genrebilder und Tierstücke wie der »Distelfink« oder eben die »Rebhühner«. Das Gemälde wurde vermutlich Anfang der 1860er Jahre begonnen, da das Bild des Försters Bubenik von 1861 ähnliche Übermalungen und eine poröse Oberfläche aufweist. Es soll für Kurt von Einsiedel, den langjährigen Freund und Jagdgefährten Rayskis geschaffen worden sein, und tatsächlich weilte der Maler 1863 auf dessen Schloss Milkel, womit der Beginn der Ausführung des Gemäldes bezeichnet sein könnte. Um die »Rebhühner« rankt sich die Legende, dass Rayski etwa 20 Jahre an dem Gemälde gearbeitet haben soll, unzufrieden immer wieder alles übermalend. Sie unterstützt das Bild von dem alternden, verkannten Künstler Rayski, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts entworfen wurde, dem man aber mit Vorsicht begegnen sollte. An einem Feldrand sind unter den Ranken einer Brombeerhecke zehn Rebhühner zu sehen, die nach einem Gewitter auf Futtersuche sind. Besonders schön hat Rayski hier die Atmosphäre nach dem Regen eingefangen: Das tiefstehende Sonnenlicht bricht durch den grau verhangenen Abendhimmel und fällt auf die friedlich pickenden Tiere, die auf einem warm dampfenden Boden zu sitzen scheinen. Doch auf der anderen Seite ist es wohl auch der Blick des Jägers, der auf sie fällt - ein trügerisches Idyll also. Wie bei einigen anderen Gemälden aus den 1860er Jahren experimentierte Rayski auch hier mit Farbe und Form. Durch die zahlreichen Übermalungen verlieren die Dinge ihre scharfe Kontur, als ob das von hinten einfallende Sonnenlicht sich an den Rändern bräche. Gleichzeitig erzielte der Künstler damit einen geradezu haptischen Effekt; auch durch das reliefartige Hervortreten einzelner Strukturen wird der greifbar nahe Vordergrund vom flüssiger gemalten Hintergrund unterschieden und der Darstellung somit Tiefe verliehen.
(Michaela Motz: 2006)
(Michaela Motz: 2006)
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