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Bildnis Friedrich von Boxberg

Rayski, Ferdinand von (1806-1890) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
221 x 141 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 04/04
Die Jagd war für den Maler Ferdinand von Rayski, der als Künstler von dem offiziellen Kunstbetrieb recht weit entfernt stand, nicht nur ein standesgemäßer Zeitvertreib bei seinen Aufenthalten auf den Gütern und Schlössern befreundeter Adelsfamilien, sondern die große Leidenschaft sowie seine eingehenden Kenntnisse auf diesem Gebiete haben auch die originelle Eigenart und die malerisch unkonventionelle Auffassung einiger seiner Werke wesentlich bestimmt. Namentlich in einer Reihe von Bildnissen Raykis kommt diese Sonderstellung anschaulich zum Ausdruck. Als Gast seines Vetters Friedrich von Boxberg auf dem Rittergut Zschorna bei Radeburg in der Nähe von Dresden entstand 1861 nicht nur ein lebensgroßes und vor allem auch außerordentlich lebensnahes Bildnis des Försters Bubenik, sondern ebenso dieses ganz von der Jagd inspirierte Ganzfigurenporträt des Schlossherren. Eine gezeichnete Ansicht der Schlosssilhouette vom Teiche her, die für die Hintergrundgestaltung Verwendung fand, weist auf der Rückseite Detailstudien zum Förster Bubenik auf, ist also offenbar im selben Zusammenhang entstanden. Friedrich von Boxberg steht, aufmerksam lauschend, mit breitbeinig balancierender Haltung in einem Kahn, der im hohen Schilf des Uferbezirks verborgen liegt. Das Gewehr ist schussbereit angehoben, auch der abwartend sitzende Jagdhund zeigt den gespannten Zustand voll versammelter Erwartung an. Es ist diese auf den Moment hin fixierte Handlungsbezogenheit, die Rayskis Werk als Porträtbild so überraschend unkonventionell und individuell eigentümlich erscheinen lässt. Die groß aufgebaute Gestalt des Dargestellten in seiner gestrafft aufrechten Haltung und mit dem leicht angehobenen Kopf nimmt zwar äußerlich einen Typus des Herrscherbildnisses auf, tatsächlich aber ist dies die genaue Beobachtung einer Situation bei der Wildentenjagd, die Rayski zugleich mit seinem Bildnis erfasst. Souveräne Beherrschung der Komposition und groß gesehener Bildaufbau gehen einher mit intensiver Konzentration beim malerischen Sehen und einer noblen Farbigkeit im fein abgestimmten Klang von Grau, Grün, Blau und gelbem Ocker. Namentlich der breitzügige Pinselschwung in den Formen des Schilfes und die malerische Beobachtung von Wirkungen des Sonnenlichtes erinnern an das 1945 verbrannte Hauptwerk Rayskis in der Dresdener Gemäldegalerie »Wildschweine«, dass nur wenig später entstanden ist.
(Gerd Spitzer: 2006)

Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: Fv.Rayski. 1861 [mit Hundekopf]
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