Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2935
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
120 x 81 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2935
„Das Leben ist ja gar nicht bunt. Es ist viel düsterer, in den Tönen viel ruhiger, viel einfacher. Ich wollte die Dinge zeigen, wie sie wirklich sind“, kommentierte Dix selbst seine Hinwendung zur realistischen Darstellung, die expressionistische und andere Experimente ablöste. Ein licht- und ausblickloses Fenster und der ganz aus der Nähe gesehene Ausschnitt einer Häuserwand mit herausgearbeiteten harten Schatten bilden den Hintergrund für das Bildnis der Frau mit ihrem kränklichen Kind. Zugleich wird überdeutlich die dunkle Mietskaserne als Bild- und Lebenshintergrund vorgestellt.
Obgleich unspektakulär präsentiert, wird die Arbeiterfrau mit Kind – vor dem edlen Hintergrundton und in altmeisterlich genau ausgeführter Zeichnung – zu einer Antimadonna des 20. Jahrhunderts. Dix zeigte sehr genau: die Äderchen am Unterarm und der kräftigen Hand, die von einem tiefen Hof umgebenen Augen, die „hektische Wangenröte“ der Frau, die Form des rachitischen Schädels oder des sich wölbenden Leibes beim Kind. Eine erneute Schwangerschaft ist ebenso offenbar. Der Maler beobachtete so scharf, dass ein Arzt – wie Walther Mittenzwei beschrieb – ein exaktes Krankheitsbild diagnostizieren könnte. Doch ein Element sarkastischer Überhöhung fehlt nicht: Etwas zu groß sind die muskulösen Hände und die tief liegenden Augen der Frau, etwas zu schmal die Schultern. Dix verformt subtil, es entsteht ein Sinnbild, das mehr ist als das Porträt einer einzigen Frau. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)

1957 erworben von Agathe Glaser (vormals Sammlung Fritz Glaser), Dresden
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: Dix 1921
Reproduktion
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