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Der Krieg (Triptychon)

Dix, Otto (1891-1969) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
(4-teilig): Mitteltafel 204 x 204 cm; linker und rechter Flügel je: 204 x 102 cm; Predella: 60 x 204 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3754
Vier Jahre war Dix im Ersten Weltkrieg an vorderster Front. Nach Kriegsende schuf er Bilder von Kriegskrüppeln und ein schockierendes Gemälde, das einen von zerrissenen Leichen gesäumten Schützengraben zeigte. Von 1928 bis 1932 arbeitete er an Vorzeichnungen zum Triptychon und an den in altmeisterlicher Schichtenmalerei geplanten vier Holztafeln. Auf dem linken Flügel rücken Landser in Stahlhelmen heran und ziehen – so Dix’ Bilderzählung – in das Verderben. Auf dem rechten Bildflügel wird aus dem Schlachtfeld heraus ein Verwundeter getragen. Die Mitteltafel zeigt das Ergebnis der Schlacht: zerfetzte Menschenleiber, verkohlte Bäume, Ruinen. Hier ist kein Leben mehr erkennbar: eine „Urlandschaft des totalen Krieges“. Über der von Geschossen durchwühlten Erde erscheint kein an das Kreuz genagelter Märtyrer, jedoch auf einem verbogenen Eisenträger über dem verlassenen Schlachtfeld schwebend ein Gepfählter, ein Skelett in Kleidungsfetzen mit zeigend ausgestreckter Hand. Ein solch makabrer Schmerzensmann entleert den Opfertod jeden Sinnes. Der Tod verweist bei Dix „in die Erde, in den Rachen eines im Sinne Nietzsches verstandenen Weltkreislaufes, einer Welt, die gebiert, um das Geborene wieder aufzufressen und dann von neuem zu gebären“ (R. Beck, 1992). Auf der Predella erscheinen Schlafende. Erwachen sie, beginnt der unausweichliche Lauf erneut. Über alle vier Tafeln hinweg reicht die sich zum Kreis schließende Komposition. Dix’ Werk ist gemalt in einer Zeit, als die Idealisierung von Krieg und Vaterlandsliebe an der Tagesordnung war. Der Realismus der Schilderung bei Dix entlarvte auch den falschen Heroismus der Zeit.
Die für den Ankauf von Dix, der am Bodensee lebte, nötigen Valutamittel wurden 1968 durch den Verkauf von Museumsbesitz aufgebracht. U. a. wurden Stücke aus dem Historischen Museum (heute Rüstkammer) und der Porzellansammlung, aber auch 13 Gemälde aus der Gemäldegalerie Neue Meister verkauft. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)

1968 erworben vom Künstler
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Mitteltafel bezeichnet rechts unten: 29 Monogramm 32; Flügel bezeichnet rechts unten: 29 Monogramm 32; Predella bezeichnet rechts unten: 29 Monogramm 31
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