Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 7317

Anna-Liese, des alten Dessauer`s Jugendliebe. Albert Wünsch`s berühmtes, elegantes Marionetten- und Wunder-Theater

Wünsch, Albert (1857-1944) - Marionettenspieler Irmscher, Willy <Firma> (mind. 1915-23 tätig) - Druckerei Hersch, Hermann (1821-1870) - Autor
Material und Technik
Abmessungen
30,6 x 23,6 cm
Inventarnummer
C 7317
Das wichtigste Werbemedium der traditionellen Marionettenspieler war seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Theaterzettel. Dieser wurde nicht nur als Plakat aufgehängt, sondern auch durch den Theatergehilfen, der das Amt des Zettelträgers versah, an die Haushalte verteilt. Um 1900 waren tausend Zettel preiswerter als eine kleine Annonce in der lokalen Tageszeitung. Die persönliche Übergabe steigerte die Wirkung noch. Am Ende des Gastspiels wurden die Zettel wieder eingesammelt und für den Einsatz am nächsten Ort sortiert, teilweise sogar repariert. In den Großstädten wurden manchmal auch neue Zettel nur für einen Veranstaltungsort gedruckt. Durch Wegschneiden der Ortsangabe konnten auch diese Zettel weiterverwendet werden. –
Albert Wünsch stammte aus einer der ältesten sächsischen Puppenspielerfamilien. Johann Gottfried Wünsch (1746-1794) hatte von Oberlichtenau bei Chemnitz aus mit seinen Puppen das Erzgebirge bereist. Seine Nachfahren reisten im Winter als Marionettenspieler und im Sommer als Seiltänzer. Die Brüder Bruno Wünsch (1863-1943) und Albert Wünsch (1857-1944) heirateten die Schwestern Fanny und Franziska Bonneschky aus einer bekannten Dresdner Puppenspielerfamilie. Um 1885 trennten sie sich. Albert reiste fortan von Meißen, zunächst noch mit seiner Schwiegermutter, Bruno von Riesa aus durch Ost- und Mittelsachsen. Große Teile des Theaters von Albert Wünsch wurden von seinem Schwiegersohn Heinrich Apel junior 1943 an die Puppentheatersammlung in München verkauft.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Familie Albert Wünsch Druck. W. Irmscher, Döbeln

Sammlung Prof. Dr. Kollmann, Leipzig.

Der Arzt und Universitätsprofessor Dr. Arthur Kollmann (1858-1941) war seit seiner frühesten Jugend ein Liebhaber des Puppenspiels, insbesondere des sächsischen Marionettentheaters. Bereits als Student nahm er Kontakt zu den beiden Leipziger Theaterprinzipalen und Halbbrüdern Carl und Paul Kapphahn auf, die ihn in die Puppenspielerszene einführten. Kollmann pflegte mit vielen Puppenspielern Kontakte, einige von ihnen wurde seine Freunde. Er half ihnen in Notzeiten und trug im Laufe der Zeit nicht nur eine große Puppentheatersammlung zusammen, sondern auch ein enormes Wissen. Als er sich 1906 in Leipzig eine eigene Stadtvilla errichten ließ, war eine Etage für seine Puppentheater- und seine Zauberkunstsammlung vorbehalten. 1912 und 1913 erwarb er zwei vollständige Marionettenbühnen, mit denen er in Leipzig öffentliche Vorstellungen geben ließ. 1914 kamen zwei weitere Bühnen hinzu, die direkt für eine museale Präsentation bestimmt waren. 1927 schenkte er seine Sammlung der Stadt Leipzig. Sie wurde in der Europa-Abteilung des Völkerkundemuseums im neuerrichteten Grassi-Museum aufgestellt. Zugleich wurden hier bis zur Zerstörung des Museumsgebäudes 1943 regelmäßig öffentliche Aufführungen gegeben. Durch die Luftangriffe auf Leipzig gab es Verluste, die meisten Objekte aber blieben erhalten. Nach 1945 wurde Kollmanns Sammlung aber nicht mehr gezeigt. Im Rahmen der Profilierung der Museen der DDR erfolgte ab 1972 die Überführung der Exponate in die Puppentheatersammlung. Hier erfolgte die Vereinigung mit der Sammlung Link, die einst in enger Beziehung zu Kollmanns Sammlung entstanden war.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Theaterzettel
Weitere interessante Objekte
Theater in Oschatz, Albertschlösschen. Sonntag, den 23. November [1890]: Erste Vorstellung. Das Findelkind. Nachmittags 3 Uhr Kindervorstellung: Der glückliche Schiffbruch
Wünsch, Albert
Puppentheatersammlung
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
Der Trompeter v. Säkkingen. Richters Marionettentheater
Richter, Gustav
Puppentheatersammlung
Wünsch, Albert
Weitere interessante Objekte
Iwowski-Puppenspiele, Berlin. Samstag, den 10. März 1923. Kindermärchenspiele und lustige Schwänke. Abends für Erwachsene "Dr. Johann Faustens Leben und Höllenfahrt".
Iwowski-Puppenspiele
Puppentheatersammlung
Zum Seitenanfang