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Stehende nackte Mädchen am Ofen

Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938) - Maler
Ort, Datierung
1908
Material und Technik
Abmessungen
155 x 95 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 97/06
Seit jeher gehört das Gegeneinandersetzen von komplementären Farben zur Steigerung der Leuchtkraft und Plastizität zu den Geheimnissen der Malerei. Der junge Ernst Ludwig Kirchner radikalisierte ein solches Vorgehen in schneller Alla-prima-Malerei. In den Gesichtern der Mädchen sind dem Blau einer Schattenpartie um die Augen die lichtbeschienenen Partien an Wange und Stirn in Gelb und Gelbgrün entgegengesetzt, ebenso wie grünen Schatten rote Lichter. Der Akt vor dem leuchtend blauen Kachelofen erscheint vorherrschend in Gelb, das Inkarnat der jungen Frau vor dem grünen Vorhang hingegen in rötlichen Abstufungen. Auf dem Weg zu einer flächigen, neuen Bildauffassung waren für Kirchner junge französische Maler vorbildlich, die von der zeitgenössischen Kritik nach ihren Skandalerfolgen in Paris als „Fauves“ („Wilde“) bezeichnet wurden. Kirchners Gemälde ist infolge von Modellsitzungen der BRÜCKE-Mitglieder entstanden, die als „Viertelstundenakt“ bezeichnet wurden. Festgehalten wurden in schnellem Wechsel natürliche Bewegungen. Oft waren es die Freundinnen der Künstler, keine bezahlten Modelle wie in der Akademie. Kirchners Modellstudie von 1908/09 zeigt seine frühe malerische Verve. In den 1920er Jahren verwarf er dieses Bild jedoch und verwendete die Rückseite, auf welche er kopfüber ein neues Bild, „Die Verbindung“, malte. In seinem Nachlass wurde das Bild abermals gewendet und das frühere, zu dieser Zeit höher bewertete Bild wiederum als Vorderseite aufgespannt. Vgl. Abbildung SKD ONLINE COLLECTION: Ernst Ludwig Kirchner, Inv.-Nr. 97/06 verso
(Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)

Bis 1938 im Besitz des Künstlers. 1938 bis 1969 Nachlass Ernst Ludwig Kirchner; bis 1988 Privatsammlung Toronto. 1997 erworben aus dem Auktionshaus Sotheby’s, London, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Bundesrepublik Deutschland und des Ernst von Siemens Kunstfonds
Creditline
Erworben mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Bundesrepublik Deutschland (32%) und des Ernst von Siemens Kunstfonds
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