Frauenkopf und Maske
Schmidt-Rottluff, Karl (1884-1976) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
84,5 x 76,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3925
Ein geneigter Frauenkopf und eine vorgehaltene Maske sind monumental ins Bildgeviert gerückt. 1911/12 fertigte Schmidt-Rottluff selbst einige Maskenreliefs und Köpfe aus Holz und Messingblech an, darunter die Reliefs der vier Evangelisten. Es ist denkbar, dass auch die hier dargestellte Maske auf ein nicht erhaltenes, vom Künstler gefertigtes Vorbild zurückgeht (Gerhard Wietek, 2001). Die Formensprache des sich verbreitenden Kubismus, in der Schmidt-Rottluff experimentierte, speiste sich nicht zuletzt aus der außereuropäischen Kunst, wie zum Beispiel afrikanischen Masken. Form und Sujet finden im Rückgriff Schmidt-Rottluffs auf archaische Elemente ihre Entsprechung.
Spitzwinklig-eckige, kontrastierende Farbfelder bilden kristalline Formen, die sich deutlich vom Naturvorbild lösen und den Bildraum flach werden lassen. Jedoch bleibt die kubistische Formensprache in Schmidt-Rottluffs Gemälden Mittel zum Zweck. Die ausdrucksgeladene Komposition weist den Maler als einen von der Beobachtung ausgehenden Expressionisten aus. Eine Dramatisierung der Mimik schaffen die Hohlform der Maske mit dunklen Augenlöchern, die starke Neigung der geschlossenen Lider und die hochgezogene Schulter.
Eine verbleibende Zweideutigkeit, ob eine Maske dargestellt ist oder – so eine Interpretation – es sich um ein Selbstporträt handelt, lässt vielschichtig auslotbare Sinnbezüge zu. Im direkten, blicklosen Gegenüber der Frau und der wohl männlichen Maske eröffnet sich eine weitere Dimension: die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis der Geschlechter. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)
1975 erworben von der Familie des Künstlers, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)
Spitzwinklig-eckige, kontrastierende Farbfelder bilden kristalline Formen, die sich deutlich vom Naturvorbild lösen und den Bildraum flach werden lassen. Jedoch bleibt die kubistische Formensprache in Schmidt-Rottluffs Gemälden Mittel zum Zweck. Die ausdrucksgeladene Komposition weist den Maler als einen von der Beobachtung ausgehenden Expressionisten aus. Eine Dramatisierung der Mimik schaffen die Hohlform der Maske mit dunklen Augenlöchern, die starke Neigung der geschlossenen Lider und die hochgezogene Schulter.
Eine verbleibende Zweideutigkeit, ob eine Maske dargestellt ist oder – so eine Interpretation – es sich um ein Selbstporträt handelt, lässt vielschichtig auslotbare Sinnbezüge zu. Im direkten, blicklosen Gegenüber der Frau und der wohl männlichen Maske eröffnet sich eine weitere Dimension: die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis der Geschlechter. (Autor: Birgit Dalbajewa, 2018)
1975 erworben von der Familie des Künstlers, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: S. Rottluff 1912
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