Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 00898
Es handelt sich um einen aus Hanf geflochtenen und mit Kaurischneckengehäusen besetzten Schmuckgürtel. Dies ist ein persönlicher Gegenstand. Die Kaurischnecken, die in der Region früher zur Dekoration, zur Zukunftsvorhersage und als Währung genutzt wurden, werden heute aufgrund der Christianisierung eher ablehnend betrachtet. Nach derzeitigem Stand kaufte das Museum im Jahr 1899 insgesamt 48 Objekte, die den Kabiyé zugeordnet wurden, aus dem Nachlass Valentin von Massows an. Aus dem Aktenstück 1899/38 geht hervor, dass der Ankauf bei dessen Mutter Marianne von Kuylenstjerna durch Felix von Luschan, dem damaligen Leiter der Afrikasammlung in Berlin vermittelt wurde. Die Kabiyé wurden im kolonialen Sprachgebrauch auch Kabre oder Kabure genannt und lebten im Nordosten der Kolonie. Von Massow (1864 – 1899) führte in seiner Funktion als Leiter der Militärstation Bassari (heutiges Bassar in Togo) und Kommandeur der Polizeitruppe der deutschen Kolonie Togo mehrere Feldzüge gegen die Lokalbevölkerung im Norden des heutigen Togos aus (Sebald 2013: 59; 2014: 432). Ende Januar 1898 erfolgte ein mit den beiden weiteren deutschen Kolonialbeamten Hermann Kersting und Gaston Thierry koordinierter Feldzug in das im Nordosten Togos liegende Gebiet der Kabiyé. Von Massow rückte dabei von Südwesten über Kabou, Kersting von Süden und Thierry von Norden ein (Sebald 1988: 199; 2014: 521). In seinem Tagebuch berichtete er von den Kampfhandlungen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. Von Massow brannte umliegende Ortschaften nieder und berichtete von umfassenden Plünderungen und Kriegsbeute. Die Kabyié leisteten lange Widerstand gegen die Kolonialisierung. Sie leben heute im Zentrum Togos, sowie in Teilen von Ghana und Benin. (MVL, Ricarda Rivoir, 14.10.2022)
Kultureller Kontext
Kabure (Herstellung)
Reproduktion
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