Meeresschnecken und Früchte
Ast, Balthasar van der (1593/94–1657) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
29 x 37 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 1257
Die hier dargestellten Meeresschnecken sind so detailliert dargestellt, dass eine genaue Bestimmung der Arten möglich ist. Muscheln und Meeresschnecken kamen im 17. Jahrhundert mit den Schiffen der Ost- und Westindischen Handelsgesellschaften nach Holland und wurden zu teilweise enormen Summen an Sammler verkauft. Als "Naturalia", Kuriosität und wissenschaftliches Studienobjekt zugleich fanden sie Eingang sowohl in die höfischen als auch die bürgerlichen Kunstkammern und Sammlerkabinette.
Der vor allem als Blumen- und Früchtemaler bekannte Balthasar van der Ast gehörte zur Schule der Middelburger Stilllebenmaler um Ambrosius Bosschaert. Auf einer Tischplatte hat der Künstler eine Gruppe exotischer Schnecken mit einigen Früchten und Zweigen angeordnet, während eine Eidechse vom unteren Bildrand auf den Tisch zu kriechen scheint. Ein weiches, von links kommendes Licht überzieht die Dinge mit einem matten Schimmer. Die Darstellung kostbarer Schnecken, die als Sammlerobjekte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgesprochen begehrt waren, diente nicht nur zur Demonstration von Wohlhabenheit und Bildung des vermeintlichen Besitzers. Der zeitgenössische Betrachter war in der Lage, den verdeckten Symbolgehalt eines solchen Gemäldes zu erkennen. So galten die Meeresschnecken als Zeichen der Eitelkeit und der Vergänglichkeit des Lebens, die Eidechse konnte als Symbol des Betruges, aber auch als Bild für die Auferstehung gelesen werden, die Früchte standen für die Fruchtbarkeit des Körpers und des Geistes, während die Spinne negativ gesehen wurde. Die Vanitassymbole stehen hier also den Zeichen für die Auferstehung und Ewigkeit Christi gegenüber – ein Bild der Mahnung vor einem von Eitelkeit und Verschwendung geprägten irdischen Leben.
Der vor allem als Blumen- und Früchtemaler bekannte Balthasar van der Ast gehörte zur Schule der Middelburger Stilllebenmaler um Ambrosius Bosschaert. Auf einer Tischplatte hat der Künstler eine Gruppe exotischer Schnecken mit einigen Früchten und Zweigen angeordnet, während eine Eidechse vom unteren Bildrand auf den Tisch zu kriechen scheint. Ein weiches, von links kommendes Licht überzieht die Dinge mit einem matten Schimmer. Die Darstellung kostbarer Schnecken, die als Sammlerobjekte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgesprochen begehrt waren, diente nicht nur zur Demonstration von Wohlhabenheit und Bildung des vermeintlichen Besitzers. Der zeitgenössische Betrachter war in der Lage, den verdeckten Symbolgehalt eines solchen Gemäldes zu erkennen. So galten die Meeresschnecken als Zeichen der Eitelkeit und der Vergänglichkeit des Lebens, die Eidechse konnte als Symbol des Betruges, aber auch als Bild für die Auferstehung gelesen werden, die Früchte standen für die Fruchtbarkeit des Körpers und des Geistes, während die Spinne negativ gesehen wurde. Die Vanitassymbole stehen hier also den Zeichen für die Auferstehung und Ewigkeit Christi gegenüber – ein Bild der Mahnung vor einem von Eitelkeit und Verschwendung geprägten irdischen Leben.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bez. unten rechts: B. van der Ast
Die Stillleben des Balthasar van der Ast (1593/94-1657), Ausst.-Kat. Suermondt-Ludwig-Museum Aachen 2016 / Herzogliches Museum, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha 2016, hg. von Sarvenaz Ayooghi, Sylvia Böhmer und Timo Trümper, Petersberg 2016, S. 64, Abb. 12
Harald Marx und Elisabeth Hipp: Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Bd. 2 Illustriertes Gesamtverzeichnis, Köln 2007, S. 93, Nr. 1257
Stefan Grohé: Stillleben. Meisterwerke der holländischen Malerei, München u.a. 2004, S. 26–27
Adriaan van der Willigen und Fred G. Meijer: A Dictionary of Dutch and Flemish Still-life Painters Working in Oils, 1525-1725, Leiden 2003, S. 29
Erika Gemar-Koeltzsch: Holländische Stillebenmaler des 17. Jahrhunderts, 3 Bde, Lingen 1995, Bd. 1, S. 114, Abb. 6
Erika Gemar-Koeltzsch: Holländische Stillebenmaler des 17. Jahrhunderts, 3 Bde, Lingen 1995, Bd. 2, S. 58
A prosperous past. The sumptuous still life in the Netherlands 1600 - 1700, Ausst.-Kat. Stedelijk Museum Het Prinsenhof, Delft / Fogg Art Museum, Cambridge (Mass.) / Kimbell Art Museum, Fort Worth, bearb. von Sam Segal, Den Haag 1988, S. 88, 231, Abb. 14
Das Stilleben und sein Gegenstand, Ausst.-Kat. Albertinum, Dresden, hg. von Annaliese Mayer-Meintschel, Dresden 1983, S. 91, Nr. 6
Hans Posse unter Beteiligung von K. W. Jähnig und K. Steinweg: Die Staatliche Gemäldegalerie zu Dresden - Katalog der Alten Meister, Dresden 1930, S. 4, Nr. 1257
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden, Grosse Ausgabe, Dresden 1908, S. 405, Nr. 1257
Karl Woermann: Katalog der königlichen Gemäldegalerie zu Dresden, Grosse Ausgabe, Dresden 1887, S. 402–403, Nr. 1257
Julius Hübner: Verzeichniss der Königlichen Gemälde-Gallerie zu Dresden mit einer historischen Einleitung, Notizen über die Erwerbung und Angabe der Bezeichnung der einzelnen Bilder, Dresden 1880, S. 310, Nr. 1288
Julius Hübner: Verzeichniss der Königlichen Gemälde-Gallerie zu Dresden mit einer historischen Einleitung, Notizen über die Erwerbung und Angabe der Bezeichnung der einzelnen Bilder, Dresden 1862, S. 284, Nr. 1191
Johann Anton Riedel: Beschreibung der Churfürstlichen Gemaelde-Galerie in Dresden mit Anmerkungen und einem alphabetischen Künstler-Verzeichnisse, Dresden 1806, S. 52, Nr. 386
Johann August Lehninger: Abrégé De La Vie Des Peintres Dont Les Tableaux Composent La Gallerie Electorale De Dresde Avex Le Détail de tous les Tableaux de cette Collection & des Éclaircissemens historiques sur ces Chefs-d'oeuvres de la Peinture, Dresden 1782, S. 452–453, Nr. 380
Johann Anton Riedel und Christian Friedrich Wenzel: Catalogue Des Tableaux De La Galerie Electorale A Dresde, Dresden 1765, S. 74, Nr. 380
Harald Marx und Elisabeth Hipp: Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Bd. 2 Illustriertes Gesamtverzeichnis, Köln 2007, S. 93, Nr. 1257
Stefan Grohé: Stillleben. Meisterwerke der holländischen Malerei, München u.a. 2004, S. 26–27
Adriaan van der Willigen und Fred G. Meijer: A Dictionary of Dutch and Flemish Still-life Painters Working in Oils, 1525-1725, Leiden 2003, S. 29
Erika Gemar-Koeltzsch: Holländische Stillebenmaler des 17. Jahrhunderts, 3 Bde, Lingen 1995, Bd. 1, S. 114, Abb. 6
Erika Gemar-Koeltzsch: Holländische Stillebenmaler des 17. Jahrhunderts, 3 Bde, Lingen 1995, Bd. 2, S. 58
A prosperous past. The sumptuous still life in the Netherlands 1600 - 1700, Ausst.-Kat. Stedelijk Museum Het Prinsenhof, Delft / Fogg Art Museum, Cambridge (Mass.) / Kimbell Art Museum, Fort Worth, bearb. von Sam Segal, Den Haag 1988, S. 88, 231, Abb. 14
Das Stilleben und sein Gegenstand, Ausst.-Kat. Albertinum, Dresden, hg. von Annaliese Mayer-Meintschel, Dresden 1983, S. 91, Nr. 6
Hans Posse unter Beteiligung von K. W. Jähnig und K. Steinweg: Die Staatliche Gemäldegalerie zu Dresden - Katalog der Alten Meister, Dresden 1930, S. 4, Nr. 1257
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden, Grosse Ausgabe, Dresden 1908, S. 405, Nr. 1257
Karl Woermann: Katalog der königlichen Gemäldegalerie zu Dresden, Grosse Ausgabe, Dresden 1887, S. 402–403, Nr. 1257
Julius Hübner: Verzeichniss der Königlichen Gemälde-Gallerie zu Dresden mit einer historischen Einleitung, Notizen über die Erwerbung und Angabe der Bezeichnung der einzelnen Bilder, Dresden 1880, S. 310, Nr. 1288
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Johann Anton Riedel und Christian Friedrich Wenzel: Catalogue Des Tableaux De La Galerie Electorale A Dresde, Dresden 1765, S. 74, Nr. 380
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