Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 52
Ort, Datierung
Abmessungen
171 x 85,5 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 52
Antonello da Messina siedelte die Marter des heiligen Sebastian in Venedig an, wie durch die Wasserwege im Hintergrund oder die typischen Schornsteine zu erkennen ist. Venedig war als eine der größten europäischen Handelsstädte zentraler Umschlagplatz für exotische Luxusgüter. Über Handelswege gelangten auch die beiden dargestellten Teppiche in die Lagunenstadt. Sie wurden in Anatolien gefertigt und waren in ganz Europa ein begehrtes Ausstattungsstück. Auch in den Bildern niederländischer Künstler, etwa bei Johannes Vermeer, sind sie zu finden.

Antonello da Messina malte das Bild für den ersten Altar der Bruderschaft des heiligen Rocchus in Venedig. Diese Scuola hatte sich 1478 gegründet, als die Lagunenstadt wieder einmal von einer Pest heimgesucht wurde. Im Zentrum des Altars, der in der Kirche San Giuliano stand, befand sich eine Skulptur des heiligen Rochus. Diese Skulptur wurde von der Tafel des heiligen Sebastian und einer heute verschollenen Darstellung des heiligen Christophorus flankiert. Alle drei Heiligen wurden als Pestheilige verehrt.

Der aus Sizilien stammende Künstler weilte 1475/76 in Venedig; kurz nach seiner Rückkehr nach Messina entstand die Darstellung des heiligen Sebastian. Mit der extrem steil angelegten Perspektive, der wie lebendig wirkenden Darstellung des Inkarnats und der plastischen Modellierung des Aktes zeigt der Künstler ein regelrechtes Kunststück der Frührenaissance. Mit diesem Bild stellte Antonello da Messina sich bewußt in einen künstlerischen Wettstreit (italienisch "paragone") mit seinen venezianischen Malerkollegen. (Andreas Henning)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bez. unten links auf dem Cartellino: [Antone]ll[us] [m]essaneus
Christoph Schölzel (Bearb.): Italienische Gemälde des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band I: Die Maltechnik, Best.-Kat. Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Stephan Koja (Hg.), mit Beiträgen von Marlies Giebe, Andreas Henning, Giorgio Bonsanti, Silvia Oertel und Ivo Mohrmann, Görlitz 2023, S. 161-166, Nr. 20

Raffael und die Madonna, Ausst.-Kat. Dresden 2020/2021, Gemäldegalerie Alte Meister, hg. von Stephan Koja und Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 2020, S. 62

Harald Marx und Elisabeth Hipp: Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Bd. 2 Illustriertes Gesamtverzeichnis, Köln 2007, S. 91
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