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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1899
Abmessungen
76 x 2 x 1 cm
Inventarnummer
MAf 00704 a-n
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Dieser Köcher mit Deckel wurde aus Holz hergestellt und mit schwarzem Leder bezogen. Die zwölf Pfeile bestehen aus einem Holzschaft und einer Eisenspitze und wurden mit Tierhaut umwickelt. Laut Katalogzettel stammt die Ausrüstung von den Hausa und aus Togo. Dr. Ohiniko M. Toffa stellt in Frage, ob Köcher und Pfeile von Hausa genutzt wurden oder von ihnen angekauft wurden, da die Ausrüstung eher der der Bassar, Kabiyé oder Bimoba ähnelt. Dr. Emery Patrick Effiboley ist der Meinung, dass in Anbetracht der Tatsache, dass Pfeile in der Regel für die Jagd und zum Schutz vergiftet wurden, man davon ausgehen kann, dass sich diese Pfeile und der Köcher nicht im Krieg oder in einem gewalttätigen Kontext angeeignet wurden.
Die Hausa waren muslimisch und in vielen Regionen Westafrikas als Händler unterwegs, weswegen nicht alle Objekte, die den Hausa zugeordnet werden, zwingend von diesen hergestellt worden sind, sondern Handelsgut aus anderen Regionen darstellen. Einige Hausa arbeiteten auch für die Kolonisatoren und waren bei sogenannten Expeditionen angestellt. Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet, von denen eine eine Hausa Frau namens Amschiéto war. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Den vorliegenden Köcher und die Pfeile verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 13.02.2023)
Kultureller Kontext
Haussa (Herstellung)
Reproduktion
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