Die Reliefplatte ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunst- und Kulturgüter gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Über den britischen Kunstmarkt gelangte die Platte an Hans Meyer, der sie 1899 dem Museum schenkte.
Dargestellt ist hier ein Krieger ohne Helm, der in seiner rechten Hand das Zeremonialschwert eben hält und in seiner Linken ein Schild. Sein Schurz ist mit geometrischen Ornamenten versehen. Er trägt einen breiten Hüftgürtel, der an seiner linken Hüftseite in mehreren Schmuckquasten ausläuft. Weitere Elemente des Körperschmucks sind eine Schärpe, eine Kette aus Leopardenzähnen um den Hals und eine Feder am Kopf. Den Hintergrund der Platte zieren florale Ornamente sowie drei Rosetten in den Ecken. Diese Kombination weist auf Olokun, den Gott des Wassers, hin. (SB)